Solange wir Verkehrs- und Finanzminister von der FDP haben wird in die Bahn nicht investiert
aber wer braucht schon effiziente Verkehrsmittel wenn man sie stattdessen kaputt sparen kann
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Vergiss nicht die letzten drei Verkehrsminister der CSU, die das Schienennetz in den miserablen Zustand hineingewirtschaftet haben, den die Bahn jetzt als schlechten Ruf an der Backe hat.
Dynamische Preisgestaltung ist nicht grundsätzlich schlecht. Ich finde es z.b. für den Studenten zumutbar, dass er statt Samstag morgens vlt. Freitag mittag schon in die Heimat aufbricht, weil der Zug dann billiger ist. Wenn der Manager jetzt aber einfach schnell nach Frankfurt zun Flughafen muss und er will JETZT den Zug, warum soll er dann nicht auch extra blechen? Warum soll ich die Belastung auf einzelnen strecken nicht entzerren? Und ungewöhnlich teuer finde ich im internationalen Vergleich die Bahn jetzt auch nicht.
Pünktlichkeit und verlässlichkeit finde ich in dem Kontext viel wichtiger, daran sollte meiner Meinung nach zuerst gearbeitet werden.
verlässlichkeit
Zur Verlässlichkeit gehört aber eben auch, dass ich jetzt (ohne 1 Woche vorher zu buchen) zum Bahnsteig laufen und mich einigermaßen darauf verlassen kann, dass ich an meinem Ziel ankommen werde, ohne dafür Mondpreise zu zahlen.
Mein Auto ist jederzeit flexibel für mich nutzbar, für die Bahn muss ich mich flexibel machen.
Wenn man mal alle Externalitäten die durch das Autofahren entstehen (Straßenbau, Umweltbelastung, Parken, Infrastruktur, etc.) einpreisen würde, dann wären fürs Auto fahren auch Mondpreise fällig. Und dass man bei einem Massentransportmittel eine andere Flexibilität hat als mit Einzeltransport ist ja auch irgendwie klar.
Was genau hat Verlässlichkeit jetzt mit Flexibilität zu tun? Flexibel bist du mit m Auto schon nicht mehr, wenn du in Berlin-Mitte einen Parkplatz brauchst.
Mein Problem hier ist, dass ich mich nicht mal auf die Fahrpläne verlassen kann, und sich die Preise auch noch genauso oft ändern wie die Wagenreihung. Und dann kannst du erst mal Preise vergleichen im Check24-Style. Wenigstens da könnte (müsste) die Bahn besser und verlässlicher sein als ein Flug.
Du hast doch von Flexibilität gesprochen?!
Da sprichst du einige valide Punkte an.
Zum Thema Pünktlichkeit und Verlässlichkeit dürfen wir nicht vergessen, dass die DB im Vergleich mit Ländern, in denen es besser klappt, nur Bruchteile der Gelder enthält (relativ zur Landesgröße und zur Anzahl der zu transportierenden Bürger) und vor allem unser Netz in diesem Vergleich absolut beschissen abschneidet. Natürlich entbindet das die Bahn-Manager nicht von jegleicher Verantwortung, aber ohne massive Investitionen wird nichts aus Pünktlichkeit und Verlässlichkeit.
Man sollte auch nicht vergessen, dass die Deutsche BAHN massiv in andere Sektoren investiert hat. Nämlich in LKW Speditionen in Europa und den USA, da man dort höhere Gewinne und Wachstum vermutete. D.h. monopolisierter Gewinn wurde von Schiene auf Strasse umgeschichtet und der Infrastrukturauftrag des Staates ignoriert. Nicht ohne Grund ist das Schienennetz jetzt so marode.
Es ist gut, dass die Deutsche BAHN endlich zerschlagen wird und sich um ihr Kerngeschäft kümmert.
Natürlich ist es ein Problem, dass die Rahmenbedingungen Straßenverkehr für ein Unternehmen so viel profitabler machen als Schienenverkehr. Das liegt vor allem daran, dass Straßenverkehr so massiv subventioniert wird. Dafür dass die DB Geld, was auf der Schiene erwirtschaftet wird, maßgeblich in den Straßenverkehr investiert, hätte ich gerne eine Quelle. Dank besagter Rahmenbedingungen erwirtschaftet DB Schenker (die Straßensparte) verlässlich Gewinn und ist rechtlich auch recht klar vom Netzausbau und dessen Instandhaltung getrennt. Zumindest bezweifle ich, dass Geld, das zu diesem Zweck vom Bund direkt kommt, dafür eingesetzt wird. Gut finde ich es trotzdem nicht, dass die Bahn sich gerade beim Trasport so auf die Straße konzentriert. Das bindet natürlich Ressourcen und fördert sicherlich nicht den Bahnverkehr. Das Hauptprobleme liegt aber woanders.
Dennoch begrüße ich eine strukturelle Reform der DB. Die jetzige Struktur stammt aus dem misslungenen Versuch die Bahn an die Börse zu bringen (nach japanischem Vorbild wobei ignoriert wurde, dass Japans Schienennetz dank entsprechender Investitionen zum Zeitpunkt des Börsengangs unserem um Lichtjahre voraus war) und ist extrem ineffizient. Am liebsten wäre mir eigentlich eine Verstaatlichung. Kritische Infrastruktur gehört einfach nicht in private Hände (und nein, das jetzige Konzept ist keine Verstaatlichung).
Aber selbst mit der besten strukturellen Reform und kompetentesten Unternehmensleitung kann die Bahn ohne massive Investitionen nicht einmal annähernd den geforderten Stand erreichen. Die Trasportform ist dem Straßentrasport eigentlich um Meilen voraus, aber wenn man jedes Jahr einen Vielfaches dessen, was man in die Schiene investiert, in die Straße steckt, dann wird sie im Wettbewerb mit dieser verlieren. Ist ja klar.
Eine Quelle zum Umschichten der Gewinne kann ich die nicht geben, da sowas nicht in Geschäftsberichten veröffentlicht wird. Man sieht nur Gewinn und Verlust pro Sparte und nicht wie das Geld intern verwendet wird. Da gibt es viele kreative Möglichkeiten. Das es so ist sieht man im Zeitverlauf. Irgendwoher muss das Geld für den Erwerb von Speditionen ja kommen. Muss ja zwangsläufig von der Bahn kommen. Kopiert aus nem anderen Kommentar von mir:
1994 wurde die DB privatisiert mit 100% Bahn zu 100% in DE. 30 Jahre später:
- 50% Umsatz durch DB Schenker (Lkw, See, Luft)
- 51% Umsatz in Deutschland
Geschäftsbericht 2022 https://ibir.deutschebahn.com/2022/de/konzernlagebericht/geschaeftsverlauf/ertragslage/umsatz/
Eine Zerschlagung ist notwendig, um in diese Praxis einen Keil zu treiben. DB Schenker ist profitabler als DB Bahn und nach Kapitallogik geht in ein gutes Geschäft auch immer mehr Investition rein. Da kann eine Firma nicht anders. Ein Staat schon.
Das Bahnverkehr per se besser als Strasse ist kann ich so nicht sehen. Aus ökologischen Gesichtspunkten ja klar. Aber aus logistischen nicht. Da ist Bahn deutlich unflexibler, aufwendiger und langsamer. Der Markt ist ja nicht ohne Grund zum Lkwtransport geschwenkt.
Neben der Bahn wurden ja auch das Telefonnetz und die Post privatisiert. Erstaunlicherweise sind beides Erfolgsgeschichten, die ihren Kernauftrag in Deutschland nicht so schleifen lassen haben, wie die Bahn. (Wobei das bei der Post grade auf der Kippe steht. Siehe Umbenennung)
Hm, ich verteidige jetzt hier mal ein bisschen die Bahn weil, dass hier …
Im DB Navigator kosten die selben Strecken häufig mehr als in der Desktop-(Web)-Ansicht (hier werden die Leute doppelt ausgenommen, weil die Bahn davon ausgeht, dass die Leute schnell ein Ticket von unterwegs brauchen)
… sollte so nicht vorkommen. Zumindest nach meinem Wissen sind das die gleichen Kontingente. Da müsste sich doch irgendein Unterschied in der Buchung finden können. (Zumindest im Fernverkehr und wohl auch allgemein aber ob es da irgendeinen Tarifverbund gibt der das anders regelt kann ich nicht sagen. Da wäre die Schuld dann aber auch nicht bei der Bahn zu suchen)
täglich und teilweise mehrfach täglich wechselnde Preise für die Fahrten (man kann nie richtig planen, eine spontane Zugfahrt ist sowieso nur was für reiche Menschen)
Das kann man meinetwegen kritisieren aber groß verwirrend ist dass System hier auch nicht. Da stecken keine versteckten Algorithmen hinter. Zu jeder Preisstufe gibt es ein Kontingent von so und so vielen Tickets und wenn die in einer Stufe alle weg sind, dann sind sie halt weg.
Im DB Navigator kosten die selben Strecken häufig mehr als in der Desktop-(Web)-Ansicht (hier werden die Leute doppelt ausgenommen, weil die Bahn davon ausgeht, dass die Leute schnell ein Ticket von unterwegs brauchen)
… sollte so nicht vorkommen
Schließe mich an. @[email protected], hast du ein konkretes Beispiel für eine solche Verbindung? Ich konnte das eben für ein paar Beispiele in den nächsten Wochen nicht nachvollziehen; DB Navigator (auf Android), bahn.de und next.bahn.de zeigen mir alle auf den Cent identische (Super-)Sparpreise und Flexpreise für verschiedene Relationen an.
Jain - so ganz einfach scheint das mit den Kontingenten nicht zu sein. Bei einigen Verbindungen tauchen kurz vorher nochmal neue Sparpreise auf bzw. die existierenden Sparpreise werden günstiger.
Hm, wäre mir tatsächlich neu. Was ich kenne sind halt solche Werbeaktionen wie die Sommertickets etc. wo dann nochmal Angebote dazu kommen.
Im DB Navigator kosten die selben Strecken häufig mehr als in der Desktop-(Web)-Ansicht (hier werden die Leute doppelt ausgenommen, weil die Bahn davon ausgeht, dass die Leute schnell ein Ticket von unterwegs brauchen)
Das klingt eher nach einem unbeabsichtigten Bug als nach Gier. Die Preise sind bei der Bahn (anders als bei manchen Fluggesellschaften) nicht abhängig vom verwendeten Client. Ein paar Mal ist das mit dem neuen DB-Navigator (der mit "Vendo" ein neues Backend verwendet) im Vergleich zur alten Website (nicht next.bahn.de) passiert, aber ich habe solche Berichte seit Monaten nicht mehr gesehen.
Es wäre aber interessant zu wissen, bei welchen Verbindungen man ein paar Euro sparen könnte. Vielleicht kannst du ein paar Beispiele nennen?
Es wäre aber interessant zu wissen, bei welchen Verbindungen man ein paar Euro sparen könnte. Vielleicht kannst du ein paar Beispiele nennen?
Ich habe das 100% schon erlebt, z.B. bei der Strecke Berlin - Hamburg. Hier lagen die DB Navigator-Preise deutlich über denen aus der Webversion. Gleiche Parameter.
"Die Politik" sind in dem Fall, SPD, FDP, AFD und CDU, wovon gerade die Bürger nochmal kalrstellen, dass sie die Bahn am liebsten zerschlagen würden, indem sie auf CDU und AFD setzen.
Dank entsprechender Propaganda aus Medien und dem rechten politischen Spektrum, will die Mehrheit der Deutschen leider keine gute Bahn, sondern lieber mit dem Diesel im Stau stehen.
Die Deutsche Bahn soll zerschlagen werden, weil sie weder Bahn noch Deutsch ist. Sie befolgt nicht mehr ihrem Infrastrukturauftrag. Gut das der Laden auseinander genommen wird. Dann wird sich endlich mal um Schiene gekümmert. Zur Erinnerung 1994 wurde die DB privatisiert mit 100% Bahn zu 100% in DE. 30 Jahre später:
- 50% Umsatz durch DB Schenker (Lkw, See, Luft)
- 51% Umsatz in Deutschland
Geschäftsbericht 2022 https://ibir.deutschebahn.com/2022/de/konzernlagebericht/geschaeftsverlauf/ertragslage/umsatz/
Die Liste der europäischen Lkw Speditionen im DB Konzern ist echt lang: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Unternehmen_im_DB-Konzern
Der flex Preis ist immer der gleiche auf jeder Strecke. Teurer wird’s nicht. Das ist der Preis den du zahlst wenn du “jetzt” fahren willst.
Was du variabel siehst sind die Sparpreise, und davon profitierst du besonders wenn du langfristig planst.
Wer viel Bahn fährt hat ne BahnCard, damit sehen die Preise ganz ok aus, wer die nicht hat beschwert sich über Mondpreise.
Wer viel Bahn fährt hat ne BahnCard, damit sehen die Preise ganz ok aus, wer die nicht hat beschwert sich über Mondpreise.
Schwaches Argument. Hab ne BC 50 und trotzdem sind das sehr teure Mondpreise. Und nun?
Stimmt so nicht. Mittlerweile sind Flexpreise auch dynamisiert und schwanken je nach (erwarteter) Auslastung. Ein Freitagnachmittag Flexpreis ist teurer als ein Dienstagmittagsflexpreis.
Welche Gier? Die Bahn macht doch Schulden oder nicht? Muss halt der Staat mehr blechen.. oder jemanden finden der den Laden effizient managed.
Und es gibt ja mittlerweile auch das Deutschlandticket.
Die Bahn ist nichtmal profitabel.
Dazu kommen Forderungen nach Lohnerhöhungen beim Personal.
Die Bahn ist nicht billig, und sicher nicht optimal. Aber denen Gier zu unterstellen finde ich falsch. Das ist ein Staatsunternehmen. Und genau so funktioniert es auch.
Ne so funktioniert es nicht. Ein Staatsunternehmen kann zb agiler Handeln, aber braucht nicht zwingend Gewinnabsichten. Diese hat die Bahn aber. Die Autobahn GmbH hat diese z.B. nicht
Andere Länder, wie Niederlande, oder selbst Marokko, haben ein normales Preissystem: gleiche Fahrt, gleicher Preis. Egal ob der Zug voll ist oder halbleer
Das stimmt nur zum Teil, es gibt auch jetzt schon Off-peak-Tickets in den Niederlanden. Auch für Einzeltickets will die NS das gerade ändern, weil die Züge auch nach der jüngsten Preiserhöhung und Angebotsreduktion noch so voll sind.
Auch in Marokko gibt es variable Preise für die Fernverkehrszüge (Al Boraq, Al Atlas). Kurzfristig gebucht wird die Fahrt deutlich teurer, im Prinzip wie bei uns.
Andere Länder, wie Niederlande, oder selbst Marokko, haben ein normales Preissystem: gleiche Fahrt, gleicher Preis. Egal ob der Zug voll ist oder halbleer.
Und wenn man in der Niederlande mit dem Thalys oder ICE fährt, zahlt man auch genau wie bei der deutschen Bahn im Fernverkehr variable Preise.
Wenn man hingegen den Regionalverkehr in der Niederlande mit dem Regionalverkehr in Deutschland vergleicht, stellt man fest, dass beide ein festes Preissystem verwenden.
Also eigentlich sind die Preissysteme von Deutschland und der Niederlande sehr ähnlich.
Auch für Einzeltickets will die NS das gerade ändern, weil die Züge auch nach der jüngsten Preiserhöhung und Angebotsreduktion noch so voll sind.
statt mehr Züge einzustellen 😐
An sich fände ich es vertretbar Frühbucher durch Last Minute Tickets zu subventionieren. Die spontanen Business Reisen könnten so die lang geplanten Ausflüge oder Urlaubsreisen der normalen Bürger subventionieren. Bei der Bahn ist das denke ich auch der Fall, es werden ja eh Schulden gemacht. Der zusätzliche Profit sollte halt nicht abfließen an andere Akteure.
"Never attribute to malice that which is adequately explained by stupidity."
Ich denke mal, dass Hanlons Rasiermesser auch hier relevant ist.