this post was submitted on 29 Jul 2023
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Zur Verlässlichkeit gehört aber eben auch, dass ich jetzt (ohne 1 Woche vorher zu buchen) zum Bahnsteig laufen und mich einigermaßen darauf verlassen kann, dass ich an meinem Ziel ankommen werde, ohne dafür Mondpreise zu zahlen.
Mein Auto ist jederzeit flexibel für mich nutzbar, für die Bahn muss ich mich flexibel machen.
Wenn man mal alle Externalitäten die durch das Autofahren entstehen (Straßenbau, Umweltbelastung, Parken, Infrastruktur, etc.) einpreisen würde, dann wären fürs Auto fahren auch Mondpreise fällig. Und dass man bei einem Massentransportmittel eine andere Flexibilität hat als mit Einzeltransport ist ja auch irgendwie klar.
Was genau hat Verlässlichkeit jetzt mit Flexibilität zu tun? Flexibel bist du mit m Auto schon nicht mehr, wenn du in Berlin-Mitte einen Parkplatz brauchst.
Mein Problem hier ist, dass ich mich nicht mal auf die Fahrpläne verlassen kann, und sich die Preise auch noch genauso oft ändern wie die Wagenreihung. Und dann kannst du erst mal Preise vergleichen im Check24-Style. Wenigstens da könnte (müsste) die Bahn besser und verlässlicher sein als ein Flug.
Du hast doch von Flexibilität gesprochen?!
Ist doch Äpfel und Birnen, weil das bei der Bahn auch nicht gemacht wird.
In beiden Fällen finanziert der Steuerzahler die Infrastruktur.
Nicht ganz. Ein Teil der Infrastruktur der Bahn wird vom Steuerzahler bezahlt der Rest muss über Tickets reingeholt werden. Die Bahn soll außerdem Gewinn erwirtschaften.
Straßen werden komplett vom Steuerzahler bezahlt und man erwartet keinen Gewinn.
Und der Staat oder Steuerzahler kauft dir auch kein Auto. Das muss sich ja auch jeder selber finanzieren.
Im Fall der Bahn bedeutet das, dass das Schienennetz finanziert wird, genauso wie die Straßen.
https://ir.deutschebahn.com/de/db-konzern/investitionen/#:~:text=Bund,-(1)%20Bundesschienenwegeausbaugesetz%20(&text=Das%20BSWAG%20ist%20die%20rechtliche,Finanzierung%20der%20Eisenbahninfrastruktur%20des%20Bundes.
Der "Gewinn" der Straße ist dann halt nicht auf eine Bahn AG verteilt, sondern die Automobilindustrie, die der größte Arbeitgeber Deutschlands ist.
Eben nicht. Die Bahn erhält Investitionszuschüsse, aber das ist anders als bei den Straßen eben nicht kostendeckend. Soweit ich mich erinnere ist es im Wesentlichen der Streckenerhalt, der von der Bahn selbst bezhalt weden muss. Deshalb gibt es auch Trassengebühren.
Die Entsprechung wäre es, wenn wir eine Maut für alle deutschen Straßen einführen würden. Edit: Es gibt Studien darüber, wie stark Autos subventioniert werden. Die hier kommt auf etwa 500 Euro pro Jahr und Auto. Also etwa eine Bahncard 100.
Gibt es dafür eine Quelle? In dem von mir referenzierten Artikel der Bahn wird davon gesprochen, dass der Großteil der Gelder in die Infrastruktur geht.
Bahnhöfe oder ähnliches machen nur einen kleinen Teil aus dabei.
Ist klar, dass das System nicht genau gleich ist. In beiden Fällen gibt es staatlich gedeckte und privat oder professionell anfallende Kosten.
Naja, ich hatte in meiner normalen 5 Sekunden googlei keine Quelle gefunden, deshalb "soweit ich mich erinnere".
Es gibt Daten zu den Kosten für den Streckenerhalt. Nach dem, was hier (in 2010) genannt wurde sind es wohl gut 10 Milliarden Euro pro Jahr. Die Bahn hat in 2018 (oder so) aber keine vier Milliarden dafür bekommen.
Ich habe mich oben übrigens vertippt. Die Schätzung der Studie war, dass ein Auto mit jährlich 5 Tausend, nicht 5 Hundert Euro subventioniert wird. Das basiert allerdings vor allem auf indirekten Kosten (Autos verursachen sehr viel mehr Gesundheitsschäden als Züge). Wenn man diese externalisierten Kosten internalisieren würde, wäre Autofahren kaum noch zu bezahlen.
Du musst aber kein Auto kaufen und erhalten, um mit einem die Straßen zu befahren. Da gibt's andere Möglichkeiten. Führerschein ist zwar vergleichsweise teuer, hält aber eine Weile.
Stimmt, allerdings gibt es bei der Bahn als ÖPVN einen Zuschuß und für das Kfz eine Steuer.