this post was submitted on 14 Feb 2024
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[–] [email protected] 1 points 9 months ago (1 children)

So gut ich die Genossenschaftsidee finde, so sehr Unbehagen spüre ich, wenn es nur solche Konstrukte gäbe.

In Wien und Stockholm, die ja immer als leuchtendes Vorbild gefeiert werden, kann man die Auswüchse eines solcherart reglementierten Wohnungsmarktes sehen. Alle Menschen sind von ein paar Unternehmen abhängig! Gut die haben Gemeinwohl in ihre Statuten geschrieben, faktisch sind sie Diktatoren geworden, die Wohnraum zuweisen.

In Stockholm ist umziehen nicht möglich. Man „beantragt“ auf Jahre im Voraus eine Wohnung. Hat man eine im guten Stadtteil, so wir diese natürlich nicht hergegeben. Neumieter (wie Immigranten) werden in neue Stadtteile geballt, was zu massiven Problemen in Schweden führt.

In Wien das gleiche Spiel. Dort hat sich inzwischen eine Altmieter-Kaste gegründet, die Altmietverträge hat und ihre Wohnungen an Andere untervermietet! Auch hier haben Neumieter den Nachteil. Altmieter sind Quasi-Eigentümer geworden, die passives Einkommen über Untervermietung bekommen. (Habe ich von Berlin auch schon gelesen)

Das kannst du jetzt mit noch mehr Gesetzen zuscheißen, um das zu unterbinden. Wird leider nichts helfen, da der Mensch kreativ ist und die Lücken finden wird. Warum nicht direkt die Kreativität der Menschen anregen und durch positive Leitplanken in die richtigen Bahnen lenken?

Die jetzige Situation ist ja gerade dadurch entstanden, dass der Wohnungsmarkt und Immobilienmarkt von allen Seiten so derart mit Gesetzen und Regeln zu geballert wird, dass da kaum noch Bewegung möglich ist. Falls doch dann sehr teure Bewegung.

[–] [email protected] 3 points 9 months ago

Also in Stockholm ist nicht alles perfekt aber du übertreibst schon etwas. Man beantragt keine Wohnung, man meldet sich bei Wartelisten für die komplette Stadt an. Und einen so extremen Mangel gibt es hier auch nicht, bspw. Studentenwohnungen mit geteilter Küche gibts gerade ausreichend in Stockholm (mit 1 Queuetag bekommt man ein Zimmer in manchen Wohnheimen, mit 90 in den meisten). Verglichen mit München ein Traum.

Ganz abgesehen davon finde ich Wartelisten als Konzept sehr gut (auch wenn es mich persönlich in Stockholm etwas benachteiligt). Die Frage ist wer bei einer Wohnungsknappheit eine Wohnung bekommen sollte. In Stockholm sind es die die schon lange in der Stadt wohnen (d.h. viele Wartetage haben) und nicht, wie in den meisten anderen Städten, die die am meisten Geld haben.