Da meine Heizkörper ziemlich schwer zu steuern sind (Stufe 2 ist mir deutlich zu warm, darunter Feinarbeit) und ich gerne beim Aufstehen ne halbwegs gemütliche Umgebung hätte, habe ich mir aufgrund des Tests der Stiftung Warentest für meine Zimmer die Heizkörper-Thermostate II von Bosch bestellt. Nun lese ich in den Kritiken dazu, dass diese sich ohne das Raumthermostat mit der Regulierung mitunter schwer tun - macht ja auch erstmal Sinn.
Da ich mich gerade wegen des offenen ZigBee-Protokolls für Bosch entschieden habe, stellt sich mir nun die Frage, ob es eigentlich das Thermostat von Bosch sein muss - denn das bietet eine Steuerungsmöglichkeit, Display und Warnmeldungen, was ich alles nicht brauche, sondern per App steuern möchte. Daher stellt sich mir die Frage: Macht es für den Betrieb der Bosch-Thermostate tatsächlich einen Unterschied, ob ich das 60€-Thermostat von Bosch nehme oder die ZigBee-Billigsensoren für 20€? Die Steuerungsfunktion der Bosch-Einheit würde ich nie nutzen und mir sowieso nur Zeitpläne nach meinem Tagesablauf einstellen.
Kommen die Bosch-Thermostate mit den Daten der Dritthersteller-Sensoren genauso zurecht?
#ZigBee #SmartHome #SmartHeizen
Egal, was hier an konkreten Antworten kommt: Zieh dir ein HomeAssistant hoch. Dann hast du eine OpenSource-Software, die solche Themen problemlos bearbeiten kann und du musst keine schrottigen Herstellerapps nehmen oder irgendwelche Abos abschließen.
Wo fange ich damit wie an?
Mach dir einen Deal-Alarm auf mydealz für den Fujitsu S740 oder den Dell Wyse 5070. Da packste dann home assistant drauf. Wenn du dich technisch nicht fit genug fühlst, installier dir dann home assistant OS drauf. Ansonsten halt dein OS deiner Wahl und du startest home assistant in docker. Dann musst du dich auch um andere Sachen kümmern, wie z.B. MQTT-Server und zigbee2mqtt (dann brauchste noch nen USB Stick Adapter, siehe hier, ich hab den von slaesh, der kommt aus Köln.) container zu installieren und zu konfigurieren.
Tasmota funktioniert übrigens out of the box. Ich würde aber trotzdem zu zigbee raten, weil die Geräte, die am Strom angeschlossen sind (smarte Steckdosen) dann das Signal verstärken. Ohne das du dafür was tun musst. Bei Tasmota bist du einfach stumpf auf dein WiFi angewiesen.
Paar Tutorials:
Diese Thin-Clients gibt es übrigens auch in wiederaufbereitet z.B. bei https://www.afbshop.de/gebrauchte-pcs/mini-pcs/ AfB kann ich auch empfehlen, die haben sogar echte Läden in ein paar Städten. Allerdings ist im Onlineshop ein anderes Angebot als im Laden.
Weiterer Tipp: Statt einem Raspberry Pi einen alten Laptop nehmen. Die sind energiesparend gebaut und kommen direkt mit Tastatur und Maus. Weiterhin muss man Netzteil und Speicher (SD-Karte) nicht noch zusätzlich kaufen. Evtl möchte man allerdings den Akku ausbauen, der in meinem alten Laptop hat sich nach 6 Jahren Dauernutzung fies aufgebläht.
Ich überlege im Moment, den Schritt auf einen Thin Client zu gehen, weil ich gerne noch irgendeine selbsgehostete Alternative zu Google Drive etc. aufsetzen möchte, und mein Raspi dann vermutlich in die Knie geht, oder zumindest nicht praktikabel genug ist. Hast du erfahrungen mit den beiden Geräten, wie zuverlässig die laufen, ob die für sowas geeignet sind?
Das ist tatsächlich mein nächstes Projekt. Ich wollte dafür einfach next cloud einsetzen, wahrscheinlich noch immich dazu. Ein Kollege nutzt auch next cloud und meinte das würde locker reichen, er nutzt aber auch unRaid. Er meinte so ein komplettes NAS System wäre bisschen overkill. Ich persönlich würde mir noch rclone einrichten, damit ich Backups habe (remote dann, nicht nur lokal).
Das ist so mein Plan, hab aber persönlich keine Erfahrung damit.
Schade, da wäre ein Erfahrungsbericht cool gewesen. Nextcloud hört man häufiger, aber auch oft nichts gutes. Da bin ich noch unentschieden was es dann wird. Erstmal nen Client billig schießen.
https://www.home-assistant.io/
https://mediarath.de/ verkauft in Deutschland diese neuen "Homeassistant Green" Zentralen. Dazu ist nioch ein kompatibler Zigbee (USB?)-Stick nötig. Oder man installiert das selber auf einem Mini-Computer / Single-Board-Computer / Raspberry Pi / altem Laptop.
In den gängigen Computerzeitschriften c't und so sind auch ab und zu mal Artikel über HA.
Ich finde die 115€ schon Recht teuer. Zumal man auf kurz oder lang noch den "SkyConnect" dazu nimmt, um nicht ein Konglomerat aus Hersteller-Hubs (+Apps) kaufen und betreiben zu müssen. Mit HAOS auf einem raspi und einem conbee2 kann man über zigbee2mqtt eigentlich alles anbinden, was man so braucht und bezahlt weniger als die Hälfte.
Ja, ich habe mir stattdessen einen billigen Zigbee Stick gekauft. Und danach noch so ein Sonoff / Eachen Zigbee Bridge Gerät mit Netzwetkanschluss und habe Tasmota drauf-ge-flashed. Das war aber alles ziemliche Bastelarbeit. Evtl würde ich heutzutage die 20€ mehr ausgeben und das empfohlene Teil kaufen.
Zum Vergleich, der Rest kostet auch. Das Bosch Gateway kostet anscheinend 80€, Philips möchte 60€ für ein Gateway. Und ein Raspberry Pi kostet auch so 40 - 80€ plus sagen wir mal 25€ für Netzteil und SD-Karte und dann kommt immernoch der Zigbee-Stick obendrauf.
Aber stimmt, ganz günstig ist das alles nicht. Man kann viele Geräte noch mit Bluetooth kaufen, dann braucht man nur ein Smartphone, hat aber auch die "smarte" Zentrale nicht, die aus der Ferne oder abhängig von externen Einflüssen schaltet und alles herstellerübergreifend vereint. Oder man hat z.B. eh schon eine Fritzbox Zuhause und kauft die Thermostate einfach von AVM. Bei mir ist alles über die Zeit gewachsen und Home Assistant vereint alle unterschiedlichen Geräte. Wenn ich aber neu ins "Smarthome" einsteigen würde oder komplett das Haus renovieren, würde ich evtl das Geld für soetwas wie den "Green" und alles mit Zigbee/Matter ausgeben. Plus vernünftige Netzwerkinfrastruktur ;-)
Da die Fritz!Box-Thermostate geschlossen sind und ich nur darauf warte, dass nach einem möglichen AVM-Verkauf die Dinger in ein paar Jahren aus der Ferne unbrauchbar gemacht werden, habe ich mich bewusst für ein ZigBee-Thermostat entschieden.
Ja, guter Einwand. Ich hoffe irgendwie noch, dass das nicht passieren wird. Die Fritzboxen sind ja schon recht weit verbreitet in Deutschland. Und meine Abschätzung wäre eigentlich, dass die kritische Masse überschritten ist und man das nicht einfach so kaputtmachen kann. Die Erfahrung hat allerdings gezeigt, dass das die Großkonzerne manchmal trotzdem nicht davon abhält das zu tun...
Über das Protokoll und dessen 'Offenheit' weiß ich leider nicht viel. Ich konnte beim kurzen Googlen aber auch kein alternatives DECT Gateway finden. Wahrscheinlich ist man denen wirklich auf Gedeih und Verderb ausgeliefert.
Danke für den Tipp!
Als ich mir mal überlegt hatte, in dieser Ecke etwas auszuprobieren, war mein größtes Problem, herauszufinden, welche Geräte ohne Cloud-Anbindung und mit Tasmota o. ä. laufen.