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Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr für internationalen World-Mayor-Preis nominiert
(www.derstandard.at)
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Ich würde jetzt persönlich Neoliberalismus im Kontext des ideologischen Vorgängers definieren, der klassische Liberalismus. Im Gegensatz dazu wird der Staat hier als wichtiger Akteur gesehen um "Märkte fair zu halten" (so wie Adam Smith das auch schon anerkannt hat). Der klassische Liberalismus hat hierbei (auch aufgrund der Geschichte und Technologie) den Vorteil einer gewissen Regionalität. Ohne überliegendes Instrument der Macht entstehen viel lokalere Märkte (butcher, brewer, backer)
Die Spaltung der Gesellschaft in Individuen ist somit für mich klar im Neoliberalismus, nicht im klassischen zu verorten. Sehr stark geht da für mich Thatcher hervor mit den Worten "There is no such thing as society, only individuals".
Kann ich dir sonst noch helfen das Machtsystem zu verstehen dass du blind verteidigst?
Du kannst Bückstabü für dich definieren, wie du willst, aber das macht es nicht zu einem allgemeingültigen Begriff. Deine Definition ist auch eher ungewöhnlich - nicht, dass sie falsch wäre -, denn typischerweise bezieht sich die Kritik am "Neoliberalismus" eher auf angebotsseitige Wirtschaftspolitik. Nicht, dass das nicht auf Thatcher zutreffen würde, aber was ist dann die soziale Marktwirtschaft?
Du bist jetzt endgültig lost. Schau dir bitte noch mal an, was ich wirklich geschrieben habe und nicht, was sich dazu in deinem Kopf abspielt:
Ich habe bisher überhaupt keine inhaltliche Meinung zu den Themen Wirtschaft oder Politik ausgedrückt und lediglich darauf hingewiesen, dass Neoliberalismus ein leerer Begriff ist. Deswegen wird er in der Wissenschaft - mit Außnahme der Soziologie vielleicht - auch eher ungern verwendet wird.
Das ist die eine Sache die Neoliberalismus aktiv forciert, so wurde der vermarktet. Ich verwende das Wort in dem Kontext in dem Befürworter es verwenden. Maximierung persönlicher Freiheit. Dass das auf Kosten der Gemeinschaft geht steht da jetzt zugegebenermaßen nur im Subtext.
Ich glaube es gibt keinen passenderen Ort genau dieses Wort zu verwenden, ich war da schon sehr genau.
Hast du ein Beispiel für jemanden, der eine Wirtschaftsordnung wie von dir dargestellt fordert und sich selbst als neoliberal bezeichnet?
Sorry, mein Kommentar vorher war aggressiv. Ich verstehe ja dass der Begriff oft missbraucht wird, aber nicht jede Verwendung ist deswegen ilegitim.
Neoliberalismus ist ein Wort dass von Kritikern popularisiert wurde ich glaube Chomsky war da vorne mit dabei. Da findet sich niemand der sich den selber umhängt.
Alles was aus der Chicagoer und der Österreichischen Schule kommt fällt für mich darunter. Sozusagen der Gegenpol zu Keynes. Berühmteste Ökonomen daraus waren hayek und fridman, aber es waren hunderte. Sie haben praktisch alle wirtschaftsfakultäten der Welt besetzt.
Die Politik war dann natürlich nicht ganz so schnell in der Umsetzung, aber nach ein paar Jahrzehnten des abtragens sozialer Strukturen waren die Menschen bereit.
Die lehren und Denkweisen dieser beiden und ihrer Kollegen sind in praktischen allen Grundgesetzen und freihandeksabkommen zu finden. Auch in vielen internationalen finanzinstitutionen.
Ich würde da grob große Teile der amerikanischen Regierung einwerfen, weite Teile der UK. FDP in Deutschland und NEOS hier. Aber auch die SPD und SPÖ haben viele der Konzepte verwendet und gutgeheißen. Kapitalgedeckte altersvorsorge, die EU-Währungsunion und (Teil) Privatisierung sogar auch natürlicher Monopole.
Ich glaub das fällt uns jetzt aufn Kopf, aber ich hoffe auch dass ich Unrecht hab.
Und das findest du nicht verbflüffend?
Ich zweifel nicht daran, dass es Menschen gibt, die als Neoliberale gesehen werden. Ich zweifel daran, dass seriöse Wissenschaftlicher diese Kategorie benutzen und zwar gerade weil sie so inhaltsleer ist.
Es ist halt kein Produkt der Märkte per se. Das ist ein Produkt der Interaktion der Regierung, Märkte, Technologie und gesellschaftlichen Struktur.
Was soll ich denn als Wort verwenden für "die politische, wirtschaftliche und soziale Lage und Entwicklung der Zeit zwischen 1975 und jetzt" für mich ist neoliberale Ära da perfekt zutreffend.
Edit: Du hast Soziologie auch ausgenommen, als wäre das keine ernstzunehmende Wissenschaft. Was ich getroffen habe war aber eine soziologische Aussage, keine wirtschaftliche. Es ging um die Interaktion der Wirtschaft mit der Gesellschaft.