this post was submitted on 09 Sep 2023
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Aber nicht um Obdachlosigkeit an sich zu erhalten. Ganz abgesehen von dem humanitären Aspekt: Obdachlosigkeit ist teuer. Erhalten möchte die also erstmal niemand.
Erhalten wird sie eher, weil wirksame Konzepte diejenigen "bestrafen", die sie einführen. Für die gesamte Gesellschaft wäre es billiger jeden Obdachlosen mit einer Wohnung zu versorgen. Das würde jede Menge Aufwand bei Polizei, sozialen Diensten etc. sparen. Aber für eine einzelne Kommune ist es halt billiger sich so schlecht zu kümmern, dass das "Problem" woanders hin geht. Wenn man sich zu gut kümmert, besteht die Gefahr, dass mehr Menschen kommen.
Die Armut des einen ist oft der Reichtum des anderen. Auch wenn niemand direkt von Obdachlosigkeit profitiert, haben Obdachlosigkeit und Reichtum durch Immobilienbesitz eine entscheidende gemeinsame Ursache: Dass es ein Preisschild für Boden und Wohnraum gibt, statt das beides als Gemeingut verstanden wird, deren Grundversorgung nicht marktwirtschaftlich organisiert werden kann, ohne Wohnungslosigkeit auf der einen Seite, ungeheuerlichen Reichtum auf der anderen, und Armut dazwischen zur Folge zu haben. Denn, dass die Mittelschicht heute arbeitet, um zu wohnen statt zu leben, hängt schließlich auch damit zusammen.