In der chinesischen Immobilienkrise hat die Hongkonger Richterin Linda Chan die Auflösung des hoch verschuldeten Konzerns China Evergrande angeordnet. Ein entsprechendes Urteil fällte Chan am Montag in der chinesischen Sonderverwaltungszone und folgte damit dem Antrag der Gläubiger.
Immobilienriese China Evergrande landete wegen nicht bezahlter Kredite vor Gericht. Einen Vorschlag, die im Verfahren verhandelten Schulden des südchinesischen Konzerns im Wert von etwa 23 Milliarden US-Dollar (ungefähr 21,2 Milliarden Euro) umzustrukturieren, lehnten die im Ausland sitzenden Gläubiger mehrmals ab.
Die Anhörung habe eineinhalb Jahre gedauert, und die Firma sei immer noch nicht fähig, einen konkreten Vorschlag für eine Restrukturierung vorzubringen, sagte Chan, wie die South China Morning Post berichtete. „Ich denke, es ist Zeit für das Gericht zu sagen, genug ist genug“, sagte sie demnach.
Chan gab dem mit umgerechnet mehr als 300 Milliarden US-Dollar weltweit am höchsten verschuldeten Konzern mehrmals Aufschub, um eine Lösung zu finden. Evergrande kann gegen das Urteil in Berufung gehen. Bis zu einer Entscheidung würde der Abwicklungsprozess allerdings erst einmal eingeleitet werden.
Folgen für Chinas ganze Wirtschaft