Der Markt regelt?
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Ja, aber nicht im Sinne der Konzerne, deswegen ist das schlimm!!!
Wenn keine Jobs da sind, gibt's weniger Gehalt, weil anders geht's ja nicht. Wenn zu viele Jobs da sind, ich Fachkräftemangel und die Arbeiter sind alle faul und sollten auf Lohnerhöhungen verzichten.
Genau das, es ist immer wieder interessant zu sehen wie die Maske so vieler Vertreter der "freien Marktwirtschaft" fällt sobald der Markt mal zum Vorteil der Arbeitnehmer regelt. Mann könnte fast meinen, das sie das alles gar nicht so meinen und nur auf den eigenen Profit aus sind.
Meinst du wirklich, dass Kapitalisten nur auf Geld aus sind? Das wäre ja schockierend! Hat das schon jemand der FDP gesagt?
Aber im Ernst, sowas kommt halt dabei raus, wenn Medien, Politik und Wirtschaft immer wieder die gleichen, falschen Narrative erzählen und die Menschen das dann auch noch glauben.
Die größten Auffangbecken für Psychopathen sind übrigens Gefängnisse und Management (im Ernst). Schlüsse daraus kann jeder selbst ziehen.
Allein, dass Ökonomie als echte (prediktive) Wissenschaft angesehen wird, ist schon ein Armutszeugnis für die Gesellschaft.
Irritierenderweise.... tut er das in dem Fall tatsächlich. Der Kranken- und Pflegesektor ist allen mir innewohnenden Ansichten zum Trotz ein Beispiel, wie (schlechte) staatliche Regulierung auch eine Marktregulierung zu Gunsten von Arbeitnehmern blockieren kann. Durch die ganzen Pauschalen, die das Gesundheitssystem dominieren, hat jeder Träger klare Obergrenzen dafür, wie viel Personal eingestellt und wie viel diesem Personal bezahlt werden kann. Das verlangsamt die Steigerung von Gehältern und die Verbesserung von Personalschlüsseln erheblich. Wenn du es wagst, so viele Menschen einzustellen, wie du brauchst, kannst du nicht mehr berechnen wie jemand, der eben den (eigentlich zu niedrigen) Personalschlüssel exakt einhält. Das heißt: Du machst Verlust und kannst zusperren, nachdem ein Pflegeheim/Krankenhaus jetzt nicht unbedingt das Angebot diversifizieren und den Pflegebereich mittels Mischkalkulation quersubventionieren kann, indem es irgendwas anderes tut, was Geld bringt (ohne ebenfalls in ethische Probleme zu geraten).
Ich meine... würden wir die Regulierung zurückfahren, würde das langfristig nicht in besserer Pflege sondern in noch mehr Ausbeutung enden, das ist klar. Aber die aktuelle Regulierung ist absolut ungeeignet, um ein gesundes Gesundheitssystem zu produzieren.
Meiner Meinung ist das grundlegende Problem aber sehr einfach greifbar: Warum sollte das Gesundheitssystem profitorientiert arbeiten müssen?
Was man ja sagen muss ist, dass halt mit den Pauschalen der Gewinn des Konzerns erwirtschaftet werden muss. Insofern wäre zwar Geld da, um Personalschlüssel zu verbessern, es ist aber halt rein betriebswirtschaftlich Unsinn, weil dich ja nur der Gewinn und dass der Laden prinzipiell läuft interessiert.
Für dämliche private Anbieter ist das eindeutig der Fall. Viele Gesundheitseinrichtungen sind allerdings Stiftungen oder gehören nicht profitorientierten Einrichtungen wie der Caritas (die ganz eigene Probleme haben, was Personal angeht, aber Gewinnorientierung ist es nicht). Die werden künstlich beschnitten, genau wie die meisten Krankenhäuser, die oft in städtischer Hand sind oder auch Stiftungen und co angehören.
Liegedauer und Komplikationen kosten auch Geld. Viel Geld. Ein Schlaganfallpatient, der nicht die adäquate Pflege und Reha erfährt, wird dem Gesundheitssystem länger auf der Tasche liegen, vielleicht bis zum Tod. Oder ein großes Druckgeschwür das chirurgisch Versorgt werden muss und die Liegedauer vervielfacht und vielleicht zu bleibenden Schäden führt.
Beide Beispiele lassen sich mit genügend Personal positiv beeinflussen.
Die Sache ist nur, dem Initial betreuenden Haus fallen diese Kosten womöglich gar nicht selbst auf. Sondern den nachbetreuenden.
Aber das System als ganzes wird so sehr viel teurer. Mit Sicherheit überwiegen diese Kosten die des Mehrpersonals. Aber das verteilt sich auf zu vielen Schultern.
und, noch wichtiger: Man müsste etwas tun, um die weniger greifbaren Kosten runterzubekommen. Das hätte besser sichtbare Kosten zur Folge. Also... näääääääääääääääääää. Pauschalen sind schon cool so....
Ich würde sagen, "Markt regelt" stimmt hier auch nicht universell, weil kirchliche Träger doch noch andere Motivationen haben als nur marktgebundene.
KaNn MaL jEmAnD aN dIe ArMeN kOnZeRnE dEnKeN??1!!!?11!!???!111!??
Vivantes gehört dem Land Berlin. Nur so.
Konzern sollen auch nicht an einem Land gehören. Die sollen teils einen Land sein.
Aus meiner Sicht sollte es viel öfter so laufen. Leider ist meist eher die Konsequenz, dass sich das Pflegepersonal einfach einen ganz anderen Job suchen, was die Situation für die restlichen Mitarbeiter und Patienten noch weiter verschärft.
Vielleicht sollten die Gewerkschaften gezielt darauf hinarbeiten, ganze Abteilungen/Stationen zusammen zu bringen und dann gemeinsam mit potentiellen neuen Arbeitgebern zu verhandeln.
Aber das scheitert in Deutschland vermutlich leider an der Loyalitätsverpflichtung ggü. dem Arbeitgeber.
Das triffts ganz gut. Habe am Sonntag ein Gespräch mit einer Angestellten im Supermarkt, die sich darüber beschwert hat, dass nie genug Leute da sind, um die Arbeiten im regulären zeitlichen Rahmen zu erledigen und die ganze Belegschaft sich aufregt. Aber Dienst nach Vorschrift zu machen, das geht ja gar nicht, da bleibt so viel liegen!
Man beutet sich halt lieber selber aus in der Hoffnung auf ... ja was eigentlich? Dass man seinen schlechten Job behalten darf und ihn kein anderer statt dir macht? In Deutschland fehlt es da einfach an Organisation und Solidarität.
Dass man seinen schlechten Job behalten darf und ihn kein anderer statt dir macht?
Das Ding ist ja: Wir haben in dem Sinne einen super Arbeitsschutz und der Arbeitgeber müsste erst einmal nachweisen, dass jemand bewusst zu langsam arbeitet, statt sich einfach nicht mehr zu hetzen.
Es fängt ja schon damit an, dass Dienst nach Vorschrift oder Vertrag ("Quiet Quitting") so negativ konnotiert ist.
Ich glaube das große Missverständnis ist, dass für die meisten Menschen Arbeit auch identitätsstiftend ist. Für junge Menschen, die noch nicht lange im Berufsleben waren, ist das sicher nicht nachvollziehbar. Arbeit nimmt einen großen Teil des Lebens ein und Mensch stiftet dieser Lebenszeit Sinn.
Das ist ja auch einer der Gründe warum die Strassenzeitungen von Obdachlosen verkauft werden. Schon mal versucht denen Geld zu schenken/ spenden? Lehnen die ab! Weil sie eben nicht betteln, sondern Verkäufer sind. Einen Job haben. Oder nimm Behindertenwerkstätten. Gleicher Grund: Keine Almosen, sondern selbst gemacht und erarbeitet.
Die Menschen fühlen sich für ihre Arbeit verantwortlich. Das wird leider auch von manchem AG skrupellos ausgenutzt.
war letztens bei einem vorstellungsgespräch in der küche, reguläre arbeitszeit bis 20:00. wurde mir erzählt, die hälfte des teams bleibt auch schon mal bis 21:30. unbezahlt (!!!) natürlich, weil die arbeit kann man ja bis 20:00 schaffen und wenn man zu langsam is kann der chef ja nix dafür, da is man selbst für verantwortlich, und arbeit liegen lassen geht ja sowieso nicht. als ich gesagt habe, dass ich keine unbezahlten überstunden mache, herrschte pures unverständnis.
Nun ja, das nennt man eben Kollegialität. Man kann natürlich auf die nächste Schicht scheißen, aber dann scheißt die auch irgendwann auf dich.
Und wenn er richtig Glück hat, ist er selbst die nächste Schicht und schiebt die Arbeit nur auf. Mit dem Zusatz, dass er morgen dann noch mehr Arbeit hat.
Aber klar, der dumme Supermarktangestellte soll einfach weniger machen!
Kollegialität ist, wenn sich alle zusammen den Arsch für den Chef aufreißen. /s
Na klar, bleibt Arbeit liegen. Und in so einem Fall erwarte ich auch nicht, dass die Kollegen das aufarbeiten, sondern mitmachen. Jeder arbeitet in der eigenen Schicht so viel er/sie in einem angemessenen Tempo kann und was liegen bleibt bleibt liegen. Warum sollte sollte die Chefetage irgendetwas ändern, wenn der Laden läuft? Sinkender Umsatz ist die einzige Sprache, die solche Leute, die einen Pfiff auf ihre Mitarbeiter geben, sprechen.
Nein, Kollegialität bedeutet, dass alle den Job machen für den sie bezahlt werden und nicht weniger.
Dass zu viel arbeit für zu wwnig leute da ist, ist des Chefs schuld
Das ist objektiv falsch. Schlag mal die Definition von Kollegialität nach.
edit: Das der Chef schuld ist, ist klar. Trotzdem ist es Kollegialität, die Leute dazu bringt mehr zu machen um andere nicht hängen zu lassen.
Nein, Kollegialität ist es, nicht den Kollegen an der Menge an Arbeit zu beschulden.
Das hat überhaupt nichts damit zu tun ob man mehr macht als man bezahlt bekommt.
Schön, dass du dieser dummen Idiotie nacheiferst, aber das hilft nur deinem Chef.
Kollegial wäre es den Kollegen beizubringen, dass feierabend Feierabend bedeutet.
Dieses dumme geschwätz habe ich beim Kommisionieren nicht ab gekonnt und auch nicht jetzt wenn einer meiner Angestellten mir sagt er macht länger weil noch so viel über ist.
Was bekommst du fürs länger machen?
Was bekommst du fürs länger machen?
Überstunden
Und die abbauen indem du einfach mal weg bist ist nicht unkollegial? Wie heuchlerisch
Problem ist halt wenn es bei allen Unternehmen einer Branche so läuft.