Allerdings ist die Frage, ob diese Polder was geändert hätten und ob sie schon einsatzbereit gewesen wären. Momentan ist es mehr als bedrückend, neben den ganzen Schäden hier um uns herum auch noch die Nachrichten von Toten und Vermissten zu sehen. Auch, wenn wir hier in Haunstetten (Stadtteil von Augsburg) großteils verschont geblieben sind bis jetzt. Orte, die man kennt, zu denen man teilweise persönlichen Bezug hat, geflutet und zerstört zu sehen, ist niederschmetternd. Dazu die Angst, dass Augsburg doch noch betroffen ist und man mit 7 Monate altem Kind los muss, um sich in Sicherheit zu bringen. Die Geschichten von Menschen im Ahrtal, denen der Säugling aus den Armen gerissen wurde vom Wasser, drehen mir den Magen um.
Ich bin für jede Maßnahme, die hier in Bayern in die Köpfe hämmert, dass CSU und auch die freien Wähler mehr Dinge aus interner Machtpolitik tun, als für das Wohl der Menschen in Bayern. Seltsame mafiöse Strukturen sieht man da ja immer wieder. Kein Wunder, wenn man ohnehin gewählt wird.
Dass gerade hier in Bayern dieses beschissene „Not in my backyard“ Mentalität ekelhaft präsent ist und von CSU und freien Wählern freudig gefüttert wird, steht außer Frage. Seien es Stromtrassen, Funkmasten, Windräder, Solaranlagen, Hochwasserschutz, egal was. Hauptsache „Bitte woanders“, aber gleichzeitig meckern, wenn der Strom teurer ist als im Norden (sind natürlich "die Anderen“ schuld), Hochwasser unnötig Verwüstung anrichten und das Internet dann auf dem ach so schönen Land so schlecht ist. Die CSU hält sich an der Macht, indem sie den Wählern weiß macht, sie seien in der Lage, alle Vorteile von allem möglichen zu beschaffen, ohne die Nachteile. Wer glaubt, dass so was geht, glaubt auch, dass der Stadtpfarrer „nur a bisserl mit den Buam g'spielt“ hat. Nackt.