this post was submitted on 09 Mar 2024
51 points (91.8% liked)

Deutschland

6710 readers
4 users here now

Sammelbecken für deutsche Kartoffeln und ihre Geschichten über Deutschland.

Nicht zu verwechseln mit !dach und !chad.

Regeln

Bundesländer:

founded 3 years ago
MODERATORS
 

Er wollte die Klimawende hinbekommen, ohne dass dabei die AfD stark würde. Nun strauchelt die Klimawende – und die AfD ist unter seiner Kanzlerschaft so stark wie nie zuvor.

[...]

Völlig undenkbar ist da, dass es die Wirklichkeit selbst sein könnte, die radikale Lösungen erfordert, dass gemäßigte Politik extreme Folgen haben kann, dass Realität sich auf Radikalität reimt und "Realpolitik" auf Resignation

[...]

Was schon bei der Ökologie nur notdürftig verdrängt wurde, das ist bei der Sicherheitspolitik nun unübersehbar: Wer heute aus Furcht vor den Leuten die Dinge verschleppt, der bekommt sie gleich morgen in doppelter Größe zurück.

you are viewing a single comment's thread
view the rest of the comments
[–] [email protected] 1 points 8 months ago (1 children)

Ich weiß nicht... entweder man ist ganz egoistisch und bewertet so objektiv wie möglich, ob es einem gut oder schlecht geht. Ohne Blick nach rechts oder links, ohne den Nachbarn um seinen größeren Fernseher oder das neue Auto zu beneiden. Ich bevorzuge diese Methode, denn mir geht es um keinen Deut besser nur weil ein Nachbar ein rostiges Auto hat.

Oder man vergleicht. Aber warum macht man dann an der Grenze halt? Wann bin ich reicher: wenn mein Nachbar ein rostiges Auto hat, oder wenn jemand in Somalia ein rostiges Auto hat?

Spoiler alert: die Armut oder der Reichtum anderer Leute, egal ob individuell oder durch willkürliche Grenzen zu Gruppen zusammengefasst, haben praktisch keinen Einfluss auf meine eigene wirtschaftliche Situation.

[–] [email protected] 4 points 8 months ago (2 children)

Also ich würde schon behaupten dass es mir deutlich besser ginge in einem System welches die Unter- und Mittelschicht begünstigt, auf Kosten unserer Reichen.

Keiner meiner Vorschläge wäre schwer umsetzbar, und würde dem Sozialstaat massive Einkünfte bescheren sowie allen außer den Eliten das Leben erleichtern. Und das beste ist, dass sie dadurch nicht mal arm würden, sondern nur nicht mehr ganz so reich. Es fehlt nur der politische Wille.

Und wenn es der Masse der Bevölkerung ausreichend gut geht, und die Leute nicht (gerade in diesen Zeiten extremer Inflation) bei jedem Supermarkt-Einkauf im Kopf mitrechnen müssen, dann kann man auch politische Erfolge mit internationaler Solidarität erreichen.

Schau dir mal die enorme Ungleichheit in der Wohlstandsverteilung in Deutschland an, wir sind nicht weit hinter den dystopischen USA. Wir haben meines Wissens auch die meisten Milliardäre in ganz Europa.

[–] [email protected] 2 points 8 months ago (1 children)

Klingt so, als ob du gerne zur sozialen Marktwirtschaft vor paar Jahrzehnten zurück willst? Aber auch das ist Kapitalismus und führt im Endeffekt wieder zur Ausbeutung. Nur halt bisschen abgeschwächter. Ich glaube kurz-/mittelfristig wäre ne Reichensteuer ja auch super (und da stimmen dir wohl die meisten Leute hier auf lemmy zu?), aber mMn wäre eine soziale Marktwirtschaft halt wieder nur eine Ablenkung von den eigentlichen Problemen. Aber das ist die altbekannte Diskussion von Reform vs Revolution. Ich glaube nicht daran, dass dieses System tatsächlich durch Reformen jemals zu einem zustand führen kann, wo alle Menschen die gleichen Chancen haben, glücklich und zufrieden zu sein. Dafür brauchen wir ein System, das nicht auf Profitmaximierung oder auf Machtakkumulation fusst.

[–] [email protected] 2 points 8 months ago* (last edited 8 months ago) (1 children)

Ich bin da ganz deiner Meinung, aber mit offenem Sozialismus gewinnt man in der deutschen Politik momentan keinen Blumentopf. Daher hab ich meine Forderungen bzw. Vorschläge an das bestehende System angepasst damit sie möglichst salonfähig sind, so müsste man nicht mal am System rütteln und könnte schon sehr viel gutes tun.

Und damit hoffentlich auch ein empfänglicheres Klima schaffen für umfassendere Änderungen, wie die Abschaffung von AGs und die Schließung der Börse, die Verstaatlichung aller kritischen Sektoren (natürliche Ressourcen, Strom, Wasser, Infrastruktur, Wohnraum, Kommunikation), und so weiter und so fort.

[–] [email protected] 1 points 8 months ago

Ja, das ist der ewige Spagat zwischen momentaner Politik und Utopie. Stimme dir zu, dass wir konkrete Pläne brauchen, die wähl- und umsetzbar sind. Aber auch das ist immer eine Frage der Balance, inwiefern wir dabei von unseren Werten abkommen (was ja sehr oft bei progressiven Parteien geschehen ist) und uns vor lauter kurz-/mittelfristiger Politik das revolutionäre Potenzial verlieren.

[–] [email protected] 1 points 8 months ago (1 children)

Das stimmt nur dann, wenn das Geld das die "Reichen" dann nicht mehr haben, auf die eine oder andere Weise in deiner Tasche landet.

So als würde der Nachbar in meinem Beispiel sich kein neues Auto kaufen, sondern stattdessen mir das Geld überweisen.

[–] [email protected] 2 points 8 months ago* (last edited 8 months ago) (1 children)

Also ja, das ist doch die Idee von einem starken Sozialstaat, finanziert durch gerechte Besteuerung derer welche sowieso schon mehr als genug für ein sorgenfreies Leben haben. Mehr Geld für Infrastruktur, Sozialleistungen, Eingriffe in den Markt (Wohnraum- und Nahrungsmittelpreise z.B.). Das was die soziale Marktwirtschaft eigentlich mal sein sollte.

[–] [email protected] 2 points 8 months ago (1 children)

Dann wäre ich aber doch dafür, zu vergleichen. Und es gibt global sehr viele Menschen die das Geld sehr viel dringender brauchen. Da mache ich nicht an der Grenze halt.

In einer Welt mit globaler Wirtschaft sollten wir nicht auf einem regionalen Sozialstaat bestehen.

[–] [email protected] 1 points 8 months ago (1 children)

Also ich kann’s dir nur aus eigener Erfahrung sagen… ich bin seit einem Unfall in der coronazeit aufs Bürgergeld angewiesen, und ich lebe nicht in Saus und Braus.

Ich hab zwar ein paar Elektronikgeräte, ein Dach überm Kopf und verhungere nicht, aber Geld für nennenswerte soziale Teilnahme ist keins da (Restaurantbesuch? Undenkbar). Sparen um mal zu verreisen oder so ist utopisch, genau wie einfache Mittelstands-Fantasien wie mal einen eigenen Garten zu haben. Oder mal irgendwann nicht mehr zur Miete zu wohnen.

Da bleibt nicht viel übrig um gutes woanders zu tun.

[–] [email protected] 3 points 8 months ago (1 children)

Dir (und mir, bin in ähnlicher Lage) will ich doch gar kein Geld wegnehmen! Gerne die Reichen höher besteuern, aber so lange es Leute gibt die buchstäblich verhungern oder kein Dach über dem Kopf haben, bin ich der letzte der die Hand aufhält.

[–] [email protected] 2 points 8 months ago

Ich bin auch nicht geizig / gierig, aber ein bisschen Erleichterung würde ich mir schon wünschen. Und wenn’s nur die Mietpreise sind.

Ansonsten stimme ich dir natürlich auch zu dass es Leute gibt denen es schlechter geht, und denen sollte auf jeden Fall auch geholfen werden (mit den Steuern der Reichen).