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Bin ich ganz klar bei dir. Trotzdem ist es ja vermessen die Schuld bei der Ampel zu suchen, wo doch das Personal was es verhagelt hat meistens aus der Union kam. Ob eine Ampel es da gerade besser macht oder nicht, ist ja auch fast egal, weil derzeitige Entwicklungen stärker aus dem Versagen der 16 Jahre davor resultieren. In meinen Augen schadet die Fixierung auf die Ampel auch eher dem Protest, weil es keine Möglichkeiten für Lösungen übrig lässt.
Die Ampel hat das Problem, dass sie nach Jahren der Untätigkeit jetzt was macht und das gefällt den Leuten nicht.
Die Schuld alleine bei denen zu suchen, greift tatsächlich zu kurz, aber einen Anteil haben sie. Vielleicht wird es ja besser, Habeck hat da ja eine Idee geäußert, irgendwie den Bauern mehr Handhabe bei der Preisgestaltung zu geben. Wahrscheinlich wird das aber wieder von der FDP blockiert, weil FrEiEr MaRkT™ oder so ähnlich.
Bis zu den Protesten hat Ă–zdemir nicht so viel gemacht gehabt, auĂźer dem Siegel fĂĽr Schweinehaltung.
Aber dem Bauerysverband geht es sowieso primär darum, dass die landwirtschaftliche Großindustrie ihre Privilegien gegenüber kleineren Höfen nicht verliert. Oder in anderen Worten: Die wünschen sich eine Fortschreibung der Politik der CxU, schaffen es aber gleichzeitig auch die Bauerys zum Protest zu motivieren, die davon eigentlich eher Nachteile haben.
Habeck hat ja noch gar nichts präsentiert, sondern nur gesagt, dass Bauerys mehr Einfluss auf die Preise ihrer Produkte haben sollten.
Der Tierwohlcent von Ă–zdemir scheint leider wieder vom Tisch, weil natĂĽrlich auch die Bauerys mitbekommen haben, dass das den Ansatz von tierischen Produkten senken wĂĽrde.
Das is auch der Grund warum ich den Protesten allgemein eher kritisch gegenüber stehe. Die haben seit Jahrzehnten für genau die Lage lobbyiert in der sich die Bauern jetzt wiederfinden, aber sobald die Ampel noch nen Ast in das Strohfeuer deren Existenz wirft sind das plötzlich die Bösen und tragen die Alleinschuld am Leid der Bauern.
Ne. "You've made your bed, now lie in it".
Die Proteste sind ja Proteste der Bauern. Der Bauernverband stellt sich da nur an die Spitze, um den Anschein zu wahren, er würde sich für die Bauern und nicht für die Konzerne einsetzen. Dass die Proteste evtl. eine Öffentlichkeit erzeugen, in der die Bauernverbandswelt wieder in Ordnung kommt, weil die CSU im Landwirtschaftsministerium sitzt, lässt sich ja, wie wir gut beobachten können, mit gezielter Propaganda beeinflussen. Letztendlich wird es hinterher für die Bauern weder besser, noch schlechter, aber der Verband kann sie schön weiter im Auftrag der Industrie verarschen.
Die Bauern sehen doch seit Jahren was "ihr" Verband da tut und wofĂĽr er sich einsetzt. Jeder der sich jetzt aufregt, aber die letzten Jahre nicht hat das selbst verantwortet indem er diesem Verband seine Stimme und seinen RĂĽckhalt gegeben hat.
Die CxU war die ganze Zeit an der Macht in der die Subventionen und Regelungen zugunsten der Agrarriesen gestaltet wurden. Auch da kann ich kein Mitleid aufbringen, wenn man heute nicht ganzklar auch das anklagt. Wer als Bauer seine Hoffnung auf die CxU setzt ist verloren.
So schlimm wie die CDU ist, sie war einfach schlau genug, nicht die wenigen Subventionen (Steuerbefreiung für Diesel und landwirtschaftliche Fahrzeuge) anzutasten, die tatsächlich allen, auch den kleinen Bauern zugute kommen. Oder die Ampel war dumm genug, diese Subventionen anzufassen, ohne vorher die Ungerechtigkeiten des aktuellen Systems auch nur ansatzweise zu beheben.
Der Rest ist erfolgreiche Propaganda. Der Bauernverband macht das sehr geschickt, er bietet zum Beispiel seinen Mitgliedern kostenlose (Rechts-)Beratung und professionelle Unterstützung bei Anträgen zu vielen für Bauern wichtige Themen an.
Viel von dem wurde vom BV ja auf EU Ebene durchgedrückt, da kann die Bundesregierung auf die Schnelle gar nichts machen. Das hätte man wohl kommunizieren können, aber man macht Jahrzehnte einseitiger Gesetzgebung halt nicht mal eben so rückgängig.
Potenziell existenzbedrohende Kürzungen kann man nicht wegkommunizieren. Das bilden sich Politiker nur ein, wenn sie plötzlich feststellen, dass sie sich mit so Aktionen unbeliebt gemacht haben. Rot-Grün hat sich damals ja auch eingebildet, sie müssten Hartz 4 nur besser kommunizieren, dann würden das die Leute schon verstehen.
Wir sprechen im median von 1500€ im Jahr, das sollte für einen Betrieb mit mittlerem sechstelligen Umsatz wohl verkraftbar sein
Das sind 3000 Mark. 6000 Ostmark. 60000 Ostmark aufm Schwarzmarkt.
Von den bisherigen [email protected] hätte man 0.000420 % der DDR entschulden können.
Diese Story ist älter als die Demokratie...
Was ist denn Bauerys? Niedlichkeitsform fĂĽr Bauern? Warum xD
Entgendern nach Phettberg
Persönlich finde ich auch, dass das abwertend klingt. aber u/föderalumdrehen zieht das nun schon ne Weile als die Gendervariante seiner Wahl durch, von daher nicht neues.
Ah, na dann, verstehe :) wieder was gelernt xD
Es klingt entwertend und macht, wie die anderen Merkwürdigkeiten des Genderns, Texte schwerer lesbar und gesprochene Sprache schwerer verständlich. Das eigentliche Problem der Ungleichbehandlung löst es natürlich auch nicht. Aber gut, immerhin kann sich jemand einbilden und selbst beglückwünschen, durch irgendein Neusprech selbst und alleine die Welt gerettet zu haben.
Ich find es gut und unkompliziert und die deutlich bessere Variante als das Gendersternchen.
Ich persönlich habe beides versucht und beides abgebrochen. Komme so schon durcheinander mit Englisch, Niederländisch und Deutsch.
Soll halt jeder so machen wie er meint. Sprache wandelt sich nunmal.
Ich habe nicht die Welt gerettet.
Ja, der Bauernverband ist ein groĂźes Problem, denn er ist alles andere, als ein Bauernverband. Er spannt sich nur sehr geschickt die Bauern zu ihrem eigenen Nachteil vor den Karren. Dass die sich von Allen verarscht vorkommen, ist also kein Wunder.
Die Grünen versagen in der Hinsicht auch auf ganzer Linie, denn außer großen Ideen, Geschwätz und Auflagen kommt da nichts. Dabei haben viele Bauern durchaus ein Verständnis für die Notwendigkeit von Klima- und Umeltschutz, denn die wissen sehr genau, dass sie letztendlich von der Natur leben und haben oft ein langfristiges Interesse daran, dass das auch in Zukunft noch möglich ist, denn sie wollen normalerweise ihren Hof irgendwann mal an ihre Nachkommen vererben. Eine umweltfreundlichere Wirtschaftsweise leisten können sich viele Bauern aber nicht, weil die Preise und Rahmenbedingungen größtenteils von der Lebensmittelindustrie diktiert werden.
Die protestieren aber eben nicht gegen die Lebensmittelindustrie und nicht gegen die CxU. Die demonstrieren primär gegen die Grünen (und manchmal auch gegen die Ampel). Man könnte da schon annehmen, dass der Verband zumindest sehr erfolgreich darin ist, Menschen gegen Umweltinteressen aufzuwiegeln.
Der Verband hat Jahrzehnte an Erfahrung, Leute gegen ihre eigenen Interessen aufzuwiegeln, die gleichen Leute gegen eine beliebeige Partei aufzuwiegeln sollte denen ein Leichtes sein.