this post was submitted on 23 Nov 2023
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Ich sehe jetzt noch nicht ganz wo die CO2 Einsparungen herkommen. Es wird dadurch unattraktiver auf dem Land zu wohnen und in der Stadt zu arbeiten. Dadurch erscheint aber auch nicht magisch bezahlbarer Wohnraum in Arbeitsnähe.
Wo die finanziellen Einsparungen herkommen ist klar. Das betrifft dann aber auch Leute die weitestgehend umweltfreundlich ihren Arbeitsweg zurücklegen. Leute die den Weg mit einem Dienstwagen zurücklegen dürfte der Wegfall der Pendlerpauschale wenig stören, da ihr Arbeitsweg ja andersweitig subventioniert wird.
Dieses hier. Ich sehe ein größeres Änderungspotential, wenn der Weg zur (und von der) Arbeit plötzlich auch als Arbeitszeit angerechnet und bezahlt werden muss. Dazu tschüss Dienstwagen für private Zwecke. Da würden die Arbeitgeber eher ein Interesse dranan entwickeln, dass die Pendelwege so kurz und schnell wie möglich - also Bestenfalls durch Homeoffice gar nicht vorhanden - sind. Diejenigen Arbeitnehmer, bei denen Pendeln dann immer noch nötig ist, würden immerhin noch von freieren Öffis/Straßen und weniger Arbeit vor Ort profitieren.
Arbeitsweg als Arbeitszeit macht keinen Sinn, das bevorzugt ja sogar längere Wege.
Man könnte aber die Pendlerpauschale über den Arbeitgeber abrechnen und diesen einen Teil der Kosten tragen lassen. Dann hat der Arbeitgeber ein Interesse an kurzen Arbeitswegen und gleichzeitig würde die Abrechnung für Tage an denen man gar nicht im Büro war, auch genauer, denn der Arbeitgeber hat dann Interesse daran, das auch genau abzurechnen. Ich will nicht wissen, wie viele ihr Homeoffice bei der Steuererklärung nicht angeben und stattdessen Fahrtwege abrechnen, weil der Homeoffice Anteil nicht vertraglich festgelegt ist und fürs Finanzamt nicht nachprüfbar ist
Nicht wirklich, vielleicht für Arbeitnehmer die ihren Job nicht mögen und lieber den ganzen Tag in der Bahn/im Auto sitzen. Kein Arbeitgeber würde jemanden einstellen, der eigentlich nur am Pendeln ist und nie arbeitet. Probleme gibt es bei dem Konzept aber bei Umzügen.
Nicht nur bei Umzügen, auch bei Zweitwohnsitzen, Wochenendbeziehungen, usw. Das kompliziert das bereits oft schwierige Thema Arbeitszeit nur unnötig.
Wieso bevorzugt es längere Arbeitswege? Die Firmen müssen dann ja abwägen, wieviel sie extra zahlen wollen, damit der Mitarbeiter von soweit herpendelt.
Es sollte wie Arbeitszeit vergütet werden, aber nicht zur Arbeitszeit zählen. Also wer jeden Tag 3h pendelt muss trotzdem noch 8h arbeiten.
Das ist in der Praxis nicht machbar. Der Arbeitgeber hat kein Mitspracherecht beim Wohnort der Mitarbeiter und das ist auch gut so.
Würde der Angestellte auch für den Weg bezahlt, gibt es einfach zu viele Unwägbarkeiten, die zu Problemen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer führen. Was passiert beim Umzug, was ist mit Zweitwohnsitzen, Wochenendbeziehungen, usw. Um eine gewisse Sicherheit für beide Seiten zu bieten, müsste man darum gleich ein riesiges Netz von Gesetzen spinnen, das macht die jetzt bereits oft komplexe Arbeitszeit-Gesetzgebung nur noch deutlich undurchsichtiger.
Wenn ein Angestellter sich entscheidet, lieber einen längeren Weg in Kauf zu nehmen, dann ist das sein Privatvergnügen, die Pendlerpauschale ist da schon ein Zugeständnis seitens des Staates.
Solang es vom Effekt her auf das selbe hinaus läuft, ist die genaue Methode ja eigentlich egal. Ich habe nie behauptet, dass mein Vorschlag der Beste ist.
Das mit den längeren Wege sehe ich nur wie gesagt halt nicht, da aktuell für die Pendlerpauschale ja auch gilt "nur der kürzeste weg, außer du kannst nachweisen, dass ein anderer Weg regelmäßig schneller ist". Diese Regelung ist so schon sinnvoll und von einer Abschaffung ebendieser habe ich nirgends etwas geschrieben.
Mein Vorschlag war auch nicht böse gemeint, oder abwertend Deinem gegenüber.
Ich denke, die Arbeitgeber müssen finanziell hier mit ins Boot, alleine um das Thema mobiles Arbeiten/Homeoffice, das schon wieder abnehmende Tendenzen bekommt, von deren Seite attraktiver zu machen. Oder auch um bei großen Arbeitgebern wieder das Thema Firmenwohnungen zu reaktivieren, früher war gabs das überall.
Das habe ich auch nie behauptet? Dass du Arbeitgeber mit reinholen willst deckt sich ja mit meiner Grundaussage. Was da im Endeffekt die beste Herangehensweise ist, wird man nicht mit einem <5min Post rausfinden. Mir ging es eher um das benennen einer allgemeinen Richtung, die ich für deutlich erfolgversprechender halte, als dieses "hurr durr Pendlerpauschale weg".
Liegt das daran, dass ich selbst gern mehr HO und weniger Büro hätte? Bestimmt, kann ich nicht leugnen. Aber ohne, dass der AG da zu einer Form von Strafzahlung für das Einfordern von permanentem Pendeln an unsinnigen Posten verpflichtet wird, ändert sich am Pendeln großflächig nix. Eine Belohnung für wenig Pendelei im eigenen Betrieb halte ich für eher schwierig umzusetzen, da bestimmte Jobs einfach nur vor Ort ausgeführt werden können. Das kann z.B. ein Handwerker gar nicht bieten oder wenn dann maximal für die Büroaushilfe, nachdem er selber alles Papier gescannt hat. Das muss eben deshalb auch mMn irgendwie pauschal für alle AN angepasst werden, damit nicht eine massive Benachteiligung von Jobs ohne HO-Möglichkeit (Verkäufer, Reinigungskräfte, ...) stattfindet.
Was ich schlimm finde sind eher Leute, die einfach stumpf was runter wählen ohne wenigstens eine Erklärung dazu zu schreiben.
Und die Arbeitnehmer hätten dann Anreize ihre Arbeitswege so lang wie möglich zu machen, das ist ökologisch auch nciht sinnvoll.
Das kannst du aber relativ leicht unterbinden. Ist doch jetzt bei der Pendlerpauschale auch so, dass nur der kürzeste Weg anerkannt wird, außer du kannst nachweisen, dass ein anderer schneller ist. Im Zweifel hilft 1x Google Maps befragen.
Seinen Wohnort kriegt man ja nicht zugelost. Wenn Pendelzeit Arbeitszeit ist, warum sollte man dann nicht 200 km entfernt wohnen? Du forderst hier ein maximal kontraproduktives Anreizsystem.
Weil die Firma dich dann nicht einstellt?
Und wenn du trotzdem 8h eigentliche Arbeit leisten musst, wirst du keinen Bock haben nochmal 6h am Tag zu pendeln. Das hält man auch nicht lange durch.
Der Arbeitgeber braucht nur eine kleine Betriebswohnung anzubieten. Sobald du freiwillig in eine größere Wohnung zu deiner Familie ziehst braucht er wahrscheinlich die Strecke nicht zu bezahlen. Resultat:
"Bezahlbar" hängt ja immer von der Schmerzgrenze ab. Die Lohnsklaven akzeptieren die Mietpreise schon irgendwann und essen dann halt Reis mit Ketchup.
Von einem Auto weniger kann man sich aber deutlich höhere Mieten leisten.