this post was submitted on 11 Oct 2023
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Großes Thema. Ich kann hier nur meine persönliche Ansicht dazu teilen:
Das ist in der Tat der Weg, den wir als Nation beschritten haben und den wir durch den aktuellen Rechtsruck noch weiter forcieren werden. Das ist aber nicht der einzige Weg, den wir gehen können.
Ich spreche mich selbst ein wenig von dieser Kollektivschuld frei. Ich tue mein Möglichstes (als kleines Rädchen) die Welt zu bewegen. Sei es durch Wahlen, Protest oder durch Abstimmung mit dem Geldbeutel. ¯\_(ツ)_/¯
Du scheinst mich in der gleichen Gruppe zu sehen, die Nationalstolz gleichsetzen mit der Verachtung aller anderen Völker dieser Welt. So S/W funktioniert das aber nicht. Ich bin z.B. ebenso stolz auf die beiden anderen Nationen, aus denen meine Eltern stammen.
Ich bin sogar stolz auf Nationen, die mit mir persönlich nichts zu tun haben. (ein HÄH?-Moment bestimmt. Ich gehe weiter unten etwas darauf ein)
Ich hoffe du verstehst meinen konzeptionellen Ansatz von Stolz.
Das ist nichts, was von Außen irgendwie erzeugt worden ist. Das ist ein Gefühl, das auch ganz natürlich über eine längere Reifezeit in einem entsteht. Ich sehe natürlich auch die Gefahr von falschem Nationalstolz, der die eigene Heimat rücksichtslos vor allem anderen setzt. Das ist verachtenswert. Aber das muss Stolz ja nicht zwangsläufig sein.
Ist doch geil, wenn wir unsere Kultur lieben, weil wir denken, dass wir etwas einzigartiges und schönes geschaffen haben (auch wenn meine Vorfahren wohl wenig direkten Einfluss darauf gehabt haben, aber ich bin dennoch Teil davon). Und ja, das macht stolz.
Genauso bin ich aber auch stolz, auf was andere Nationen geschaffen haben, zu denen ich in meiner Eigenschaft als Mensch dazugehöre.
Und ja, Stolz hat auch was mit Gruppenzugehörigkeit zu tun. Ich stelle meinen Stolz über mein gewähltes Bundesland über den Stolz meines Landes über den Stolz über die Menschheit.
I'm a simple man.
Aber ist das deswegen schon "Quatsch"?
Und eins darf man nicht vergessen. Was mich stolz macht, darf ich auch gleichzeitig kritisieren und verurteilen.
Als Beispiel: Ich bin stolz darauf, wie mein Sohn sich eigenständig entwickelt. Mächtig stolz! Und er bekommt dennoch von mir die rote Karte oder eine Ansprache, wenn er etwas nicht so optimales macht.
Was ich mit dem ganzen Sermon sagen möchte:
Stolz (für mich zumindest) heißt nicht, dass man gehirnlos jemandem folgt, alles hinnimmt, alles gutheißt, nichts mehr am Status Quo ändern möchte, alles andere entwertet.