this post was submitted on 28 Sep 2023
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Deutschland
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Sammelbecken für deutsche Kartoffeln und ihre Geschichten über Deutschland.
Nicht zu verwechseln mit !dach und !chad.
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Bundesländer:
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Warum werden so viele Diskussionen mit einem "alles oder nichts" abgewürgt.
Windkraft? Kann nicht die gesamte Energieversorgung alleine sicherstellen. Braucht man nicht.
Mülltrennung? Kann nicht die Welt retten und außerdem sind 100 Konzerne schuld.
CO2? Meine persönliche Bilanz kann nicht die Welt retten. Und außerdem sind 100 Konzerne schuld.
Asyl? Deutschland kann nicht die Welt retten. Also brauchen wir eine Mauer außenrum.
Nein. Überall und auf jedem Gebiet muss jeder einzelne und jeder Staat tun was in seinen Möglichkeiten liegt. Jeder. Einzelne. Überall.
Fairerweise muss man aber sagen, dass "alles oder nichts" erst in deinen Sätzen drinsteckt:
Der Betrunkene Pirat redet von Kompromissen, also genau nicht einer "alles oder nichts"-Position.
Müll und Windkrafträder sind keine Menschen mit eigenen Schicksalen, insofern finde ich den Vergleich etwas unangebracht. Je mehr Windkrafträder, je mehr Mülltrennung, desto besser. Das gilt bei Asyl leider nicht, denn bei Hilfe spielt auch immer die Leistungsfähigkeit des Helfenden eine limitierende Rolle. Das ist scheiße, aber nicht zu ändern. Die Frage ist, ob es wirklich fair ist, das wir uns und die anderen trotzdem glauben machen wollen, dass wir aus moralischen Gründen allen helfen.
Nicht wirklich, dass ist schon der Ton der durch so eine extreme Aussage wie "Wir können nicht alle aufnehmen!!" rüberkommt.
Ich meine, wer fordert denn, dass Deutschland sich um alle Flüchtlinge in der Welt kümmern soll? Genau niemand! Es ist logisch, dass schon alleine logistisch eine Verteilung gibt und immer geben wird. Was Leute fordern ist, dass Länder ihren fairen Anteil aufnehmen und das mögliche tuen um das Leid und Unglück von unseren Mitmenschen zu lindern.
Und mal ganz ehrlich, Leute welche so Phrasen raushauen haben sich offensichtlich nicht mit dem Thema befasst, denn in so ziemlich allen Bedrohungsherden welche zu einer merkbaren Anzahl von Flüchtlingen führt, ist der aller grösste Anteil daran in den Nachbarländer zu finden. Das ist bei Syrien der Fall aber auch zum Beispiel in Afrika. Eben alleine schon weil nur darum weil eine Flucht nach Europa für viele logistisch und finanziell gar nicht möglich ist.
Da ist es dann schon ziemlich zynisch wenn so reiche Länder wie Deutschland sich beklagen, dass 500k Flüchtlinge untragbar sind während direkte Nachbaren wie Libanon (Bevölkerung 5.6 Millionen) 800k Flüchtlinge oder Jordan (Bevölkerung 11.2 Millionen) 660k aufnehmen. Von den 3.5 Millionen welche in der Türkei festsitzen ganz zu schweigen.
Ja, da bin ich vollkommen bei dir. Ich hatte den Kommentator nur so verstanden, dass er es schwierig findet, das über die moralische Schiene zu argumentieren, da wir dieser niemals gerecht werden können, gerade weil wir selektieren "müssen", obwohl moralisch jeder die Hilfe verdient hätte. Ist es moralisch, wenn wir zur Sicherung des eigenen Lebensstandards nur einer begrenzten Zahl Menschen in Not helfen, oder müssten wir moralisch gesehen so weit helfen, bis wir vom Lebensstandard mit den anderen ausgeglichen sind? Das soll jetzt überhaupt kein Gotcha sein, ich finde diesen Moralaspekt bei der Sache ganz interessant.
Ich verstehe die momentane Diskussion auch nicht, zumal wir meines Wissens nach weit weg von den Zahlen vom "Katastrophenjahr 2015" entfernt sind, welche wir btw auch überlebt haben, ohne dass Deutschland untergegangen ist. Bei deinen Zahlen fehlt allerdings der Fairness halber schon der Unterschied, dass ein Flüchtling in Ländern wie dem Libanon oder Jordanien natürlich bei weitem nicht so viel Unterstützung bekommt wie hier. Auch hier: ich habe damit überhaupt kein Problem und wir können das auch gut leisten, aber man sollte es eben auch klar so benennen.
Der betrunkene Pirat argumentiert aber mit "Allen können wir keine Aufnahme in Deutschland geben". Das hat niemand behauptet, das wollte noch nie niemand und das kann niemand. Und ich hasse solche Strohmann-Argumente. With a passion.
So wie ich ihn verstehe, hat er Schwierigkeiten mit der moralisch basierten Argumentation, denn die könne man eben nicht auf eine mehr oder minder willkürlich gewählte Gruppe der irgendwie Hilfebedürftigen beschränken. Moralisch müsste man allen helfen. Daher lieber eine etwas realistischere Argumentation.
Grundgesetz, und vor allem die UN Konvention kennt da aber keine Beschränkungen der Moral auf "genehme" Gruppen. Ist es realistisch diesbezüglich den Leuten Sand in die Augen zu streuen? Man drückt sich vor der Wahrheit.
Eine andere Wahrheit: Perspektivisch werden nicht weniger, sondern deutlich mehr Leute vor der Tür stehen.
Und noch eine: ein Anziehungspunkt ist unser astronomisch hoher Lebensstandard im Vergleich zu den meisten anderen Ländern. Kann man viele andere Länder durch Entwicklungshilfe oder wirtschaftliche Kooperation auf ein vergleichbares Niveau heben? Da habe ich meine Zweifel. Also auch am anderen Ende ansetzen. Bei uns und unserem Wohlstand.
Wir können nicht auf Dauer auf Kosten anderer wie die Made im Speck leben und dann jammern dass sich ärmere Menschen auf den Weg machen.
Volle Zustimmung zu deinen Punkten!
Die "Begleiterscheinung" siehst du momentan allerdings in den politischen Umfragen. Wir werden also nicht nur den Druck der Leute vor der europäischen Tür haben, sondern auch intern durch die Leute, die den Ausweg aus dieser Situation in Parteien wie der AfD sehen. Wenn ich sehe, dass es Bundesländer gibt, wo diese Truppe bereits stärkste Partei ist, sehe ich mit großer Sorge in die Zukunft. Denn es werden bei steigendem Migrationsdruck eher die populistischen statt die ausgewogenen Stimmen gewinnen.