this post was submitted on 25 Sep 2023
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Klar. Wir brauchen mehr staatliche, intransparente, to-big-to-fail-Orgas um das zu wuppen. Sowas wie den Stuttgarter Bahnhof, die Autobahn Mautgesellschaft, das Bundeswehrbeschaffungswesen und viele weitere. Am besten mit personeller Verquickung in die Kommune damit es alle Interessenskonflikte im Kämmerlein vorher geklärt werden. Zahlt ja der dumme Steuerzahler. Da braucht man nicht sparen und sich auch nicht vor Konsequenzen fürchten. Man kann ja nicht pleite gehen. /s
Weil Unternehmen so wahnsinnig transparent sind?
Du vergleichst Äpfel und Birnen. Stuttgart 21 ist der unterirdische Neubau des Durchgangsbahnhofs einer Großstadt. Ein Projekt, welches in dieser Form einmalig ist.
Beim kommunalen Wohnungsbau werden einfache Wohnhäuser aufgestellt, die es in der Form schon tausendfach gibt.
Du merkst aber schon, dass es weiter oben um Steuerrabatte für Unternehmen geht? Die gehen genauso zu Lasten des dummen Steuerzahlers.
Letztlich bleibt das natürlich eine Glaubensfrage, und ich werde dich hier wohl nicht umstimmen können. Wenn deine Erwartung an staatliches Handeln im Wesentlichen aus Unfähigkeit und Korruption besteht, dann sind Steuergeschenke an Unternehmen natürlich die beste Lösung. Umgekehrt gilt natürlich auch: Wenn meine Erwartung an profitorientierte Unternehmen gerade darin besteht, Gewinne ohne Rücksicht auf das gesellschaftliche Wohl zu maximieren, dann ist das Gegenteil der Fall.
Aber es muss ja keine 100%-Lösung sein. Persönlich hoffe ich auf eine stärkere kommunale Konkurrenz auf dem Wohnungsmarkt, die private Unternehmen antreibt und die örtlichen Mieten kleinhalten kann. Vermutlich wirst du aber deinen Willen bekommen, schließlich sitzen Typen wie Olaf Scholz und Christian Lindner in der Regierung, da wird wohl kaum ein sozialerer Wohnungsmarkt irgendwo rauskommen.
Lass mich mal so sagen: Ich bin in einer Sozialwohnung aufgewachsen. Nem Viertel mit vielen Hochhäusern. War noch zivil mit 80 Wohnungen pro Hochhaus.
Das war alles okay, solange da viele aus dem Werk nebenan gewohnt haben. Irgendwann haben die Leute sich nicht mehr so gekannt, man grüsste dich nicht mehr im Flur und es zogen Leute ein, die Glühbirnen ausm Flur klauten und den stinkigen Fischmüll im Flur hinstellten bis sie dann irgendwann mal abends runtergingen und den wegbrachten. Das war dann anonym und runtergerockt.
Eine ähnlichen Verlauf habe ich von einer Mitstudentin aus den Jenenser Wohnblocks gehört (die die man von der Autobahn sieht)
Seitdem bin ich sehr skeptisch gegenüber Großbauprojekten, die die Wohnungsanzahl in den Vordergrund stellen. Weniger den Bewohner. Solche Dinger werden eher vom Staat gebaut, weniger von Unternehmen.
Wohnbauprojekte von Privatleuten halte ich für den richtigen Weg. Das sollte staatlich unterstützt werden. Da bauen die Leute für sich selber.