this post was submitted on 20 May 2025
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Wehrhafte Demokratie Österreich
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Du hast das falsch verstanden. Er nimmt dir dein Dialekt net. :)
Es geht ums Österreichische Standard-Deutsch (das was wir in Regierungsdokumenten und der Schule lesen), nicht um unsere richtige Sprache - Österreichisch oder je nach Ort: Tiroulerisch, Solzburgerisch, Wianarisch,...
Die „One Standard German Axiom“ (OSGA) von Stefan Dollinger zielt darauf ab, eine Haltung in der Sprachwissenschaft zu kritisieren, die seiner Ansicht nach die Idee eines plurizentrischen Deutschen ablehnt oder verwässert. Ein plurizentrisches Modell bedeutet, dass es mehrere Standardvarianten der deutschen Sprache gibt – wie Hochdeutsch in Deutschland, Österreichisches Deutsch und Schweizerdeutsch. Diese Auffassung wird in der Forschung zunehmend vertreten, aber Dollinger stellt sich gegen den so genannten „Pluriareal-Ansatz“, der seiner Meinung nach dazu führt, dass alle deutschen Standardformen zu einer einzigen einheitlichen Vorstellung von „Hochdeutsch“ zusammengeführt werden, die im Wesentlichen die Variante aus Deutschland betont und die spezifischen nationalen Varianten aus Österreich und der Schweiz unterdrückt.
Im Kern kritisiert Dollinger, dass der Pluriareal-Ansatz die Existenz von nationalen Standardvarietäten wie dem Österreichischen Standarddeutsch und dem Schweizerdeutsch in Frage stellt, indem er behauptet, es gäbe nur eine „einzige“ deutsche Standardvarietät. Dollinger argumentiert, dass diese Haltung aus seiner Sicht nicht wissenschaftlich fundiert ist und die Geschichte der deutschen Sprachvarietäten, die durch nationale Besonderheiten geprägt ist, nicht anerkennt. Für ihn führt der Pluriareal-Ansatz zu einer Art "monozentrischen" Sicht auf das Deutsche, die besonders die österreichische Identität und das österreichische Standarddeutsch in Frage stellt.
Das „Axiom des Einheitsdeutschen“ (OSGA) würde demnach in diesem Kontext darauf hinauslaufen, dass Deutschland als die dominierende Nation betrachtet wird, wenn es um die Standardisierung der deutschen Sprache geht, und dass die unterschiedlichen nationalen Varianten (Österreich, Schweiz) nicht wirklich als eigenständige Standards anerkannt werden. Diese Sichtweise bezieht sich auf ein historisches Verständnis von „Deutsch“ aus der Zeit vor der deutschen Einheit, als Deutschland als das zentrale Sprachzentrum galt und Österreich eine periphere Rolle spielte.
Die Kritik an dieser Haltung ist, dass sie den unterschiedlichen regionalen und nationalen Identitäten innerhalb des deutschsprachigen Raums keinen Raum lässt und die Vielfalt der deutschen Sprache und ihrer Varianten zu sehr vereinheitlicht. Dollinger schlägt vor, dass diese Vielfalt anerkannt und respektiert werden sollte, statt sie einer einzigen, zentralen Standardvarietät zu unterordnen.
Ah ok, dann habe ich das falsch verstanden. Danke für die Erläuterung. Auch wenn ich kein Fan von Östereicherisch bzw Schweizerdeutsch bin, bin ich trotzdem dafür das zu erhalten.