this post was submitted on 14 Mar 2025
52 points (91.9% liked)
DACH - Deutschsprachige Community für Deutschland, Österreich, Schweiz
3110 readers
616 users here now
Das Sammelbecken auf feddit.org für alle Deutschsprechenden aus Deutschland, Österreich, Schweiz, Liechtenstein, Luxemburg und die zwei Belgier. Außerdem natürlich alle anderen deutschprechenden Länderteile der Welt.
Ursprünglich wurde diese Community auf feddit.de gegründet. Nachdem feddit.de mit immer mehr IT-Problemen kämpft und die Admins nicht verfügbar sind, hat ein Teil der Community beschlossen einen Umzug auf eine neue Instanz unter dem Dach der Fediverse Foundation durchzuführen.
Für länderspezifische Themen könnt ihr euch in folgenden Communities austauschen:
Eine ausführliche Sidebar mit den Serverregeln usw. findet ihr auf der Startseite von feddit.org
___
founded 8 months ago
MODERATORS
you are viewing a single comment's thread
view the rest of the comments
view the rest of the comments
Ich hatte einen riesigen Post verfasst mit dem ich mir sicher die Finger verbrannt hätte. Kurzform:
Die Pipeline nach rechts führt Männer vorbei an einem massiv unattraktiven Links, dass sie im vorbeigehen anschreit sie hätten hier nichts zu melden.
Wer weißer heterosexueller Mann im linken Spektrum in der Zeit zwischen 2010 und 2020 war, wird wissen wovon ich rede. Identitätspolitik ist eine liberale Nebelkerze um Infighting zu fördern und Klassensolidarität zu untergraben. Je schneller wir damit aufräumen, desto besser, aber was man meistens (wie hier) sieht, ist historischer Revisionismus und performative Ratlosigkeit, damit man sich nicht eingestehen muss Fehler gemacht zu haben.
Um es kurz zu fassen, wenn das was du geschrieben hast deine ehrlich erlebte Wahrnehmung in den letzten 10/15 Jahre war dann tut es mir leid, kann das aber in keiner Form bestätigen. Ja, linke Kreise können anstrengend sein aber das sind alle Ansammlungen von Menschen. Ich habe in diesen Kreisen sehr vieles von Menschen aller Identitäten gelernt und bin auch deshalb als Person gewachsen.
Ich bin da skeptisch. Und weißt du warum? Einfach weil es überall die Tendenz gibt, "den Linken", "den Grünen" oder "den Woken" die Schuld für den Aufstieg "der Rechten" in die Schuhe zu schieben. Ohne jetzt hier in diese Debatte einzusteigen, nehme ich einfach mal das Heizungsgesetz als Beispiel. Da wird dann gerne "den Grünen" vorgeworfen, sie hätten "einen strategischen Fehler" gemacht oder "falsch kommuniziert" und damit dann den Backlash verursacht.
Schaut man sich den Vorgang dann genauer an, wird hier quasi dem Opfer die Schuld zugeschoben: Am Ende hat entweder die SPD oder die FDP einen unfertigen Entwurf des Gesetzes an die BILD durchgestochen, welche daraus zusammen mit zig anderen konservativen und rechtsradikalen Medien eine harte Kampagne gemacht hat, welche jenseits sämtlicher Fakten war und wo dann selbst die BILD-Chefredaktion nach Wochen der Kampagne irgendwann intern feststellen musste, dass sie überhaupt nicht weiß, wie eine Wärmepumpe funktioniert.
Und so ähnlich klingt das auch hier: In einer Welt, in der rechtsradikale Milliardäre offen putschen und den Hitlergruß machen, in der ein US-Präsident einen Andrew Tate aus rumänischer Haft freipresst (!) brauchen wir nicht darüber diskutieren, ob "die Linken" Schuld daran sind, dass Max-Justus (18) jetzt AfD wählt.
Ich muss sagen ich find's wild, dass Leute ihre politischen Überzeugungen daran festmachen, wie sympathisch die jeweilige Gruppe ihnen ist.
Klassenkampf bleibt ja trotzdem richtig, auch wenn die Klassenkämpfer mir stinken weil sie sich grade mit dem patriachat beschäftigen.
Meinetwegen hemmt das die politische Aktivität, aber wenn man deswegen rechts wird dann war man nie überzeugt links sondern hat einfach eine Peergroup gesucht
Ja und nein. Wir müssen uns glaub ich deutlich häufiger bewusst machen, wie emotional politische Entscheidungen getroffen werden. Deshalb spielt Sympathie schon eine Rolle. Und deshalb müssen progressive Positionen besser in der Kommunikation werden. Die Fakten auf seiner Seite zu haben, ist zu wenig.
Ja und nein. Wir müssen uns glaub ich deutlich häufiger bewusst machen, wie emotional politische Entscheidungen getroffen werden. Deshalb spielt Sympathie schon eine Rolle. Und deshalb müssen progressive Positionen besser in der Kommunikation werden. Die Fakten auf seiner Seite zu haben, ist zu wenig.