this post was submitted on 08 Jan 2025
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DACH - Deutschsprachige Community für Deutschland, Österreich, Schweiz

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Österreich hat seit dem 1. Januar ein Pfandsystem für Plastikflaschen und Getränkedosen eingeführt. Während dies für die Deutschen seit Jahren gewohnte Praxis ist, reagieren manche Österreicher verärgert auf die Umstellung. Bei den Deutschen sorgt das für Erheiterung.

Beim Einkauf 25 Cent extra für Getränkepfand zahlen und die leeren Flaschen später wieder in den Supermarkt bringen: Für die Deutschen ist das nichts Neues mehr. Bei vielen hat sich sogar eine Routine entwickelt, dass man vor dem Wochenendeinkauf zum Leergutautomaten abbiegt und sich einen Geldbon ausdrucken lässt, den man später an der Kasse wieder abgibt.

Mit dem Jahreswechsel ist nun auch in Österreich ein solches Pfandsystem für Plastikflaschen und Getränkedosen eingeführt worden. Die Regierung Österreichs schreibt dazu, dass dies „ein wichtiger Schritt in Richtung Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Müllvermeidung“ sei.

Doch so mancher Bürger hat offenbar keine Lust auf den zusätzlichen Aufwand, das Pfand zu sammeln und sich an den Pfandautomaten stellen zu müssen. Das zeigen mehrere Videos und Kommentare im Internet.

Österreicher horten Getränkeflaschen ohne Pfand

So hat sich beispielsweise ein Mann laut einem Tiktok-Video mit etlichen Sixpacks an Wasser eingedeckt, auf die das Pfand noch nicht zu zahlen war. Seine Freundin begründet den Großeinkauf in einem Kommentar so: „Damit wir die Flaschen nicht alle zurückbringen müssen, sondern einfach in den Müll werfen können.“ Statt Müllvermeidung wird in diesem Fall also das genaue Gegenteil erreicht.

Tiktok-Video

Und mit dieser Haltung ist er nicht alleine: Ein anderer Nutzer zeigt seine große Sammlung an frisch gekauften Eistee-Flaschen und Energydrink-Dosen – und äußert Kritik an der Umstellung: „Wir brauchen das nicht. Ich scheiß‘ drauf.“

Tiktok-Video

Auch der Landtagsklub der rechtspopulistischen FPÖ äußert großen Unmut über das neue System. Laut der Partei ist es der „nächste direkte Griff ins Geldbörsel der Niederösterreicher“ – obwohl Bürger bei ordnungsgemäßer Einhaltung ihr Pfandgeld bei der Leergutabgabe vollständig zurückbekommen. Als weitere Argumente nennt sie, dass bei Kindern die Flaschen nur selten unversehrt blieben, was zu Problemen bei der Pfandabgabe führe. Und das Pfandgut würde zu Hause viel Platz wegnehmen, besonders bei Senioren, die nicht mobil sind und nur selten zum Einkaufen fahren können. ** Deutsche von österreichischer Pfand-Aufregung belustigt**

In Deutschland stößt die Aufregung über das neue Pfandsystem auf breites Unverständnis – und sorgt zeitgleich für Belustigung. So schreibt eine Nutzerin mit Bezug auf das angebliche Lagerproblem und den scheinbar höheren Zeitaufwand auf der Kurznachrichtenplattform X:

Twitterpfosten

Ein anderer Nutzer schreibt dazu ergänzend:

Twitterpfosten

An die Personen, die jetzt pfandfreie Wasserflaschen in großen Mengen horten, erinnert ein X-Nutzer daran, dass man Sprudelwasser auch anders herstellen kann:

Twitterpfosten

Und selbst für eine Spitze gegen einen österreichischen Fußballklub bietet das neue Pfandsystem eine Grundlage:

Twitterpfosten

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[–] [email protected] 22 points 1 day ago (4 children)

Wir können da mal ganz still sein, in D haben sich anfangs auch genügend Leute unfassbar aufgeregt, mit ziemlich genau denselben Argumenten.

Das ist allerdings neu:

Als weitere Argumente nennt sie, dass bei Kindern die Flaschen nur selten unversehrt blieben, was zu Problemen bei der Pfandabgabe führe.

WzF? Was stimmt denn mit euren Kindern nicht lol?

[–] [email protected] 4 points 15 hours ago (1 children)

Das ist bei uns auch nicht anders. Die Kinder fummeln an den Flaschen rum, wie sie halt an allem rumfummeln was sie in die Hände bekommen und zack sind die Etiketten ab und man kann die Flasche mangels Pfand-Label nicht mehr zurückgeben.

Das muss man den Kindern halt beibringen, dass das unnötig verschwendetes Geld ist, genauso wie nicht benötigtes Licht ausschalten oder den Wasserhahn nicht dauernd volle Pulle aufdrehen. Reine Erziehungssache.

[–] [email protected] 7 points 13 hours ago

Oh ach so. Ich hatte irgendwie die Vorstellung im Kopf, dass da Kinder regelmäßig Flaschen komplett demolieren und in Fetzen zurücklassen. Dass Etiketten abgeknibbelt werden ist natürlich eher denkbar. Danke fürs Zurechtrücken :)

[–] [email protected] 3 points 15 hours ago

Ganz zu Anfang war das deutsche Einwegpfand-System aber auch echtes Stückwerk. So hatte jede Kette ihr eigens Pfandsystem mit eigenem Logo, wodurch Leergut auch nur in Filialen dieser Kette zurückgegeben werden konnte. Einzige Ausnahme waren "Red Bull"-Dosen, die wiederum ihr eigenes System hatten, wodurch sie überall, wo auch RB verkauft wurde, zurückgegeben werden konnten.

[–] [email protected] 21 points 1 day ago (1 children)

Wir können da mal ganz still sein, in D haben sich anfangs auch genügend Leute unfassbar aufgeregt,

Erinnert sich noch jemand an das Geschrei ums Verbot von Glühbirnen? Da wurden plötzlich Leuchtmittel im Großhandel eingekauft. Und der Untergang des Abendlandes herbeigeschrieben.

[–] [email protected] 12 points 1 day ago

Lustigerweise war das meine erste Begegnung mit der AFD
die haben auf ihrer Webseite ne Zeit lang Glühbirnen verkauft weil sie sich das Leuchtmittel nicht vorschreiben haben lassen wollen

[–] [email protected] 13 points 1 day ago (1 children)

Gar nichts. Die müssen nur argumentativ herhalten, weil ältere Leute mit Veränderungen nicht klarkommen.

[–] [email protected] 5 points 1 day ago

Ich dachte es mir fast ;D