this post was submitted on 16 Sep 2024
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DACH - Deutschsprachige Community für Deutschland, Österreich, Schweiz

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[–] [email protected] 0 points 2 days ago (1 children)

Seh konstruktiv, du übersiehst aber m.E. einige Dinge.

Ja es geht mir um agrarland, speziell von kleinen Betrieben, das ist ja schließlich sehr wichtig wenn gegen Massentierhaltung und für lokale und ökologische Lebensmittel ist.

Oder was geht dir so durch den Kopf wenn du hörst das hill Gates der größte Besitzer von ackerland in den USA ist? https://www.agrarheute.com/management/finanzen/bill-gates-groesste-eigentuemer-farmland-587396

Der von dir angesprochene hohe Druck unter dem die Landwirte bereits jetzt stehen ist genau das Problem, Bill Gates war bereit über wert für das Land zu bezahlen, er hat ja nicht vor es zu bewirtschaften also muss er auch nicht auf die Wirtschaftlichkeit achten. Ist halt ne Spekulation das das teure Land noch teurer werden wird und freies Kapital hat er ja.

Bzgl. dem Kohlestrom, doch der sollte weitgehend den gleichen Preis haben. Wir haben ja auch einen Weltmarktpreis für Kohle, gibt zwar einige Schwankungen aber der Transport mit Schiff ist so billig das kohle überall ungefähr gleich viel kostet.

Du hast natürlich recht das es andere Kostenanteile gibt, wie z.b. die Netzentgelte. Aber, großes aber, unterschiedliche Stromerzeugungsmethoden bedingen unterschiedliche Netzentgelte. Z.b. brauchen wir um den Windstrom von Nord nach Süd zu schaffen massiv neue Stromtrassen was uns wahrscheinlich Billionen kosten wird wenn wir es denn überhaupt bewältigt bekommen. Das wird natürlich auf die Netzentgelte umgelegt.

Und nein, der Inder in deinem Beispiel leidet auch unter den hohen Lebensmittelpreisen, das sind nämlich bei gut transportierbaren Sachen auch Weltmarktpreise. Da ist im Supermarkt praktisch kein unterschied, das wird erst anders bei sanktionierten Ländern wie Russland die eine Überproduktion nicht im Ausland absetzen können. Oder glaubst du der indische Großmarkt würde den Reis in Kalkutta verkaufen wenn er in Berlin trotz Transport mehr dafür bekommen würde? Die sind arm, nicht doof.

Letztlich zu dem Strommarkt. Ja es ist richtig das die Franzosen ebenso bei uns kaufen wie wir bei ihnen. Der Unterschied ist der Franzose kauft bei uns wenn wir überproduktion haben in unser wind/solarstrom an der Börse verramscht wird. Wir kaufen beim Franzosen wenn unsere wind/solar Anlagen grad nichts bringen und die Strompreise an der Börse ins astronomische schiessen.

Der Franzose kann nämlich planen. Der sagt sich wir warten unsere AKWs im Sommer wenn der deutsche Überproduktion hat und der Strom billig ist. Wir können nicht planen, wir wissen zwar das wir im Winter unterproduktion haben der Franzose hat aber keine gleichzeitige Überproduktion, der hat ja nicht mehr AkWs gebaut als er braucht.

[–] [email protected] 1 points 1 day ago* (last edited 1 day ago)

Bzgl. dem Kohlestrom, doch der sollte weitgehend den gleichen Preis haben. Wir haben ja auch einen Weltmarktpreis für Kohle, gibt zwar einige Schwankungen aber der Transport mit Schiff ist so billig das kohle überall ungefähr gleich viel kostet.

Das Kraftwerk steht in Deutschland und muss deutsche Klimaschutzgesetze einhalten. Die Mitarbeiter bekommen deutsche Tariflöhne, die Wartung wird von deutschen Firmen durchgeführt, die wiederum deutsche Löhne zahlen. Der Brennstoffpreis ist ein kleiner Bruchteil vom Strompreis.

Der Unterschied ist der Franzose kauft bei uns wenn wir überproduktion haben in unser wind/solarstrom an der Börse verramscht wird. Wir kaufen beim Franzosen wenn unsere wind/solar Anlagen grad nichts bringen und die Strompreise an der Börse ins astronomische schiessen.

Falsch. Wir kaufen beim Franzosen, wenn er grade günstigeren Strom hat als wir. Er bei uns ebenfalls. Davon profitieren alle.

Die Kapazität zur Stromerzeugung in Deutschland liegt mehrfach über der Spitzenlast. Selbst bei der gefürchteten bundesweiten Dunkelflaute wären wir autark. Die Situation, dass wir ausländischen Strom zu quasi jedem Preis nehmen müssten, weil wir sonst keinen hätten, kommt nicht vor.

Übrigens trägt Frankreich mit seiner Strompreissubventionen hierzulande zu höheren Preisen bei. Wenn Franzosen staatlich subventionierten Strom bekommen, haben sie keinen Anreiz, weniger zu verbrauchen. Das führt zu erhöhter Nachfrage und erhöhten Preisen auf dem Markt für alle anderen Marktteilnehmer.