this post was submitted on 14 Jun 2023
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Frag Feddit
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Provokante These meinerseits, unter anderem inspiriert von "I am a strange Loop" vom Neurowissenschaftler Douglas Hofstadter: Eigentlich sterben wir dauernd, wir merken es bloß nicht. Das "ich" ist ein Muster, eine bestimmte Art, wie Abermillionen Nervenzellen miteinander vernetzt sind und Signale austauschen. Dieses Muster ändert sich ständig, denn wir lernen und erfahren neue Dinge, Formen neue Assoziationen, verlernen und vergessen Dinge. Vor der Logik - wieso glauben wir eigentlich, dass wir die selbe Person sind wie vor einem Jahr oder zehn? Wir glauben das, weil wir Erinnerungen haben, diese Person zu sein. Durch Erinnerungen haben wir diesen Eindruck, ein zeitlich überdauerndes Wesen zu sein. Würde jemand unsere Erinnerungen mit denen eines anderen Menschen vertauschen, würden wir glauben, wir sind im falschen Körper aufgewacht und sind eigentlich dieser andere Mensch. Also ist das durchgehende "ich" eine Illusion - ein "Ich" existiert nur einen Moment lang; es glaubt aufgrund der Erinnerung, dass es das gleiche "Ich" ist wie seine ganzen Vorgänger; es stirbt und wird durch ein neues, leicht anderes "Ich" ersetzt.
Tod ist für mich nichts anderes, als dass irgendwann kein Nachfolger mehr kommt. Kein neues "Ich" mehr. Sterben dürfte nichts allzu eigenartiges sein, wir tun es dauernd.
Hinzu kommt, dass der menschliche Körper eine Art "Schiff des Theseus" ist, da er sich ca. alle 7 Jahre quasi runderneuert. D. h. alle seine Zellen sind neu nachgewachsen und ausgetauscht. Der "alte" Körper existiert praktisch nicht mehr :)
Interessant i. d. Z. a. "Der Ego-Tunnel" von Thomas Metzinger.
Erinnert mich an https://en.m.wikipedia.org/wiki/Teletransportation_paradox - was ich sehr spannend fand.
Finde gerade auf die schnelle weder was ordentliches Deutsches dazu, noch finde ich dieses coole, dystopische Comic zu dem Thema, das mich erst darauf brachte.
Kennt es wer? Es ging um einen Kerl, der sich in einer Gesellschaft mit Teleportern dem verweigerte, eben weil er dachte, beim Transport zu sterben.
Weil ich Menschen erlebt habe, die für ihr Leben von Traumata geprägt wurden. Da gibt's dann eben keinen Reset-Knopf. Und Erfahrungen fressen sich im Großen wie im Kleinen in die Seele rein.
Leider ist das Leben keine Kassette im Tapedeck - Stopp drücken und zurück spulen? Geht net!