this post was submitted on 16 Jul 2023
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Ist halt die Frage, was du damit meinst, dass es "nur eine ethische Option" gibt. Dass es für dich; für dein eigenes Verhalten nur eine Option gibt? Oder gilt das für alle? Wenn andere Menschen zu anderen ethischen Schlüssen kommen, ist dein Motto "leben und leben lassen"? Oder siehst du es als deine ethische Verpflichtung, etwas daran zu ändern? Indem du die Menschen, einen nach dem anderen, mit Worten überzeugst, deinem Beispiel zu folgen? Oder indem du die politische Forderung erhebst, deine ethische Maxime möge allgemeines Gesetz werden? Zu welchen Mitteln willst du greifen, um diese politische Forderung durchzusetzen? Und wenn sie durchgesetzt ist, zu welchen Mitteln soll der Staat greifen, um sie durchzusetzen?
Bist du für die Legalisierung von Tierquälerei?
Falls nein: Wo wäre hier der grundlegende Unterschied zu einem Verbot, Tiere zu halten um sie für Genuss zu töten?
Wie definierst du "Tierquälerei"? Die Definition im deutschen Tierschutzgesetz, "Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen" finde ich etwas zu schwammig (was ist ein "vernünftiger Grund"?)
Ich finde, wer ein Tier quält, weil er Freude daran hat, das Tier leiden zu sehen, ist wahrscheinlich auch eine Gefahr für seine Mitmenschen. Ein Verbot kann hoffentlich dafür sorgen, dass die Polizei diese Leute auf dem Schirm hat. Das dürfte aber auf die meisten Bauern nicht zutreffen (Ausnahmen mag es natürlich geben); der typische Bauer hält seine Nutztiere, weil er Lebensmittel produzieren will, nicht weil er es toll findet, sie leiden zu sehen. Dasselbe gilt für den Forscher, der bei seinen Tierversuchen typischerweise vom Drang nach Erkenntnis getrieben ist und nicht von Sadismus.