Medienkritik

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Ihr habt einen beschissenen Artikel gelesen und wollt dagegen argumentieren? Dann seit ihr hier genau richtig! Diskussionen immer willkommen

founded 2 months ago
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Wo er recht hat, hat er recht, zumindest diesmal: Israels Premierminister Benjamin Netanjahu spottete neulich bei seiner USA-Reise, wenn er von „Gays for Gaza“-Protesten höre, sei das ungefähr so, als demonstrierten Hühner für KFC, „Kentucky Fried Chicken“, also für ihre sichere Verwendung als Fast Food.

Und es stimmt ja: Schwule Männer werden in Iran zur Strafe von Hochhäusern hinab zu Tode gebracht;

Grausam, aber wo direkter Bezug zu queren Menschen auf Pro-Palästina Demos?

in palästinensischen Gebieten, in Gaza wie im Westjordanland, sind Queers bedroht, in Gefahr, gefoltert und getötet zu werden.

Und deshalb darf man sich als Queere Person nicht gegen die Tötung von Palästinensischen Zivilisten einsetzen?

Wer die Verhältnisse dort für queerfreundlich hält, glaubt wohl irgendwann auch, NS-Konzentrationslager seien Luftkurtorte gewesen.

Gut, dass das niemand tut

In Deutschland sind seit Monaten auf propalästinesischen Demonstratio­nen Transparente mit der Aufschrift „Queers for Palestine“ zu sehen; die Begleitmusik wird in einschlägigen Foren seit Jahren komponiert:

Welche „einschlägigen Foren“?

Israel – queere Rechte? Alles Pinkwashing, Vernebelung der wahren antiqueeren Verhältnisse.

Das ist nicht die Kritik. „Queers vor Palestine“ sagt nicht, dass Queere Menschen in Israel keine Rechte hätten, sondern das die Israelische Regierung diese Queerrechte betont, um von den Tötungen Palästinensischer Zivilisten abzulenken. Unabhängig davon, ob diese Kritik stimmt, ist es schon erbärmlich für einen Berufsjournalist, wenn er nichtmal ohne Strohmänner argumentieren kann.

Das waren und sind wahnhafte Gedankenwelten.

Die du dir selbst ausgedacht hast.

Dass Israel für palästinensische Lesben, Schwule und Trans*­men­schen als Sehnsuchtsland gilt, als Wunschort für Asyl, zählt nicht.

NIEMAND WICHTIGES BEHAUPTET ISRAEL HÄTTE WENIGER QUEERRECHTE ALS PALÄSTINA

Völlig auf die Hündin gekommen sind sie am Freitag beim Dyke March in Berlin.

Wer ist „sie“? Auf Pro-Palästina-Demos gehen sehr unterschiedliche Leute mit unterschiedlichen Ideologien.

Traditionell ist das ein Fest am Abend vor einer CSD-Parade für lesbische Sichtbarkeit – dieses Jahr mit einem Umzug durch die Viertel im Bezirk Neukölln, die als besonders arabisch und, aus Perspektive der Veranstalter, extraqueerwürdig gelten.

Ist das falsch? Es wird doch immer bemängelt, dass die Zustimmung für LGBT+- Rechte unter Muslimen geringer ist. Sollte man dann nicht gerade in diesen Communities sichtbar sein statt nur in irgendwelchen Studentenhochburgen, wo eh schon jeder quere Menschen zumindest toleriert?

Was man jedoch sah, war eine ideologische Demutsgeste den eigenen potenziellen Peinigern gegenüber:

Sind mit „Peiniger“ die Bösen „Araber“ in Neukölln, der Palästinensische Staat oder die „muslimische Weltverschwörung“ gemeint?

Die Demonstration verbündete sich am Ende mit Pro-Hamas-Leuten aus dem Viertel, die ihr Glück, solche Alliierten zu finden, gar nicht fassen konnten.

Der verlinkte Artikel bezieht sich auf einen Bericht, der vor der Demo veröffentlicht wurde, in dem steht das es vereinzelt Demos mit Linken und Islamistischen Teilnehmern gab. Gabs keine echte Quelle für die Behauptung? Kann gut sein, dass sich da Isalmisten reingemischt haben, aber das delegitimiert nicht das Anliegen, Menschenleben zu schützen.

Und woher weiß der Autor, dass die Islamisten aus Neukölln sind? Zusammen mit der Betonung, dass in Neukölln ja viele Araber leben würden, klingt das für mich leicht rassistisch.

Mit jenen, die für patriarchale, faktisch antilesbische Ordnung stehen. Und keineswegs wollen, dass ihre Töchter sich der heteronormativen Ordnung verweigern.

Und falls das passiert ist, ist das scheiße und sollte nicht passieren. Aber wie macht das das Anliegen, dass möglichst wenig Palästinenser getötet werden weniger gerechtfertigt?

Wenn es nicht so politpathologisch wäre, müsste gesagt werden: Was für eine kuriose, politisch delirierende, ja lächerliche Szene.

„Oh, schau mich an, ich benutze Fachwörter. Beachtet nicht, dass ich kein einziges Argument gebracht habe“

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KARLSRUHE/BUDAPEST. Das Bundesverfassungsgericht hat per Eilentscheid angeordnet, die Auslieferung eines mutmaßlichen deutschen Linksextremisten nach Ungarn rückgängig zu machen.

Kenne die Pronomen von Maya T. nicht, aber ich gehe wegen dem Namen einfach mal davon aus, dass die „Junge Freiheit“ Maya T. absichtlich missgendert, weil sie (?) nichtbinär ist

Er wurde allerdings bereits an die Ungarns Bhörden übergeben.

  1. Lern Deutsch, du „Patriot“
  2. Was die JF nicht erwähnt ist, dass die Auslieferung mutmaßlich rechtswidrig war und wie die Auslieferung ablief - https://www.tagesschau.de/inland/linksextremismus-auslieferung-ungarn-102.html

Die Begründung der Entscheidung werde der zuständigen Generalstaatsanwaltschaft Berlin gesondert übermittelt, teilten die Richter mit. Die Entscheidung gelte „längstens“ für die Dauer von sechs Wochen.

Was soll „gelte längstens für sechs Wochen“ bedeuten? Muss sie bis dahin zurück in DE sein? Kommt dann ein neues Urteil? Was heißt das?

Der im Zusammenhang mit den politisch motivierten Gewalttaten des vergangenen Jahres in Budapest angeklagte Simeon T., der sich inzwischen Maja T. nennt, wurde am Freitagmorgen an die ungarischen Behörden überstellt.

Absolut unnötiges [Deadnaming](https://de.wikipedia.org/wiki/Deadnaming#:~:text=Deadname%2520(%255B%CB%88d%25C9%259Bdne%25C9%25AA%CC%AFm%255D%253B%2520englisch,und%2520nichtbin%C3%A4ren%2520Personen%2520der%2520Fall.), aber was will man von de rJF auch erwarten

Die Entscheidung folgte auf eine Beschwerde von Sven Richwin, der als Anwalt des 23jährigen tätig ist. Er habe in der Nacht einen Anruf über die anlaufende Auslieferung bekommen, sagte er dem NDR und WDR. „Wo mein Mandant derzeit ist, weiß ich nicht genau.“ Er betonte, die Beschwerde habe keine aufschiebende Wirkung.

Schon komisch, wie die JF einen Fokus darauf legt, dass Maya nichtbinär ist anstatt zu hinterfragen, ob eine Auslieferung mitten in der Nacht ohne den Anwalt auch nur zu informieren vielleicht etwas fragwürdig ist.

Hintergund: Im Februar 2023 hatte eine Gruppe von zehn bis 15 Linksextremisten mindestens acht Personen in der ungarischen Hauptstadt überfallen und zum Teil schwerverletzt.

Ob es eine Gruppe war, ist noch nicht geklärt. Darum geht es ja unter anderem in dem Verfahren

Unter den Opfern waren mehrere Touristen und ein Kioskbetreiber.

*Die Opfer waren mehrere Rechtsextremisten, die mitunter mutmaßlich extra für einen Neonazi-Aufmarsch nach Budapest reisten

Anlaß für die Täter war der „Tag der Ehre“, bei dem jährlich an die Verteidigung Budapests gegen die Rote Armee im Zweiten Weltkrieg erinnert wird.

Auch halt die Fresse. Woran wird denn genau erinnert? Wer waren denn die auch so heroischen Verteidiger Budapests? Und wer gedenkt da?

Es wird erinnert an die „Verteidigung Budapests - inklusive des nahegelegenen KZs, dass damit beschäftigt war „Spuren zu verwischen“ durch die Wehrmacht, SS und die ungarischen Kreuzpfeiler.

Dementsprechend sind die einzigen, die dem Ereignis wirklich öffentlich gedenken Neonazis. Die gehen damit auch ziemlich offen um, weil sie in Ungarn kaum Angst haben müssen. Da wehen teilweise Kreuzpfeiler-Flaggen auf dem Aufmarsch.

Anhänger der deutschsprachigen autonomen Szene hatten im Vorfeld dazu aufgerufen, nach Ungarn zu reisen und „Nazi-Verherrlichung“ Einhalt zu gebieten.

Es ist einfach nur noch erbärmlich

Von den Verdächtigen wurde nur eine Person rechtskräftig verurteilt.

Und trotzdem sind mehr als eine Person noch immer in Haft

Ende Mai verhängte ein Gericht in Budapest eine Haftstrafe von einem Jahr und zehn Monaten für den Deutschen Tobias E.

Ein ungarisches Gericht mit einem im Vorfeld in Warschau von Neonazis zusammengeschlagenen Kronzeugen

Eine weitere Beschuldigte, Anna Christina M., wartet auf ihr Urteil, wohingegen die Italienerin Ilaria Salis nach ihrer Wahl ins EU-Parlament freigelassen wurde.

Nach den übrigen mutmaßlichen Tätern wird weiter gefahndet. Viele sollen der kriminellen Vereinigung um die Leipziger Linksterroristin Lina E. angehören.