Palästinenser sind seit Jahrzehnten Gewalt, Vertreibung und Demütigung ausgesetzt. Damit beschäftigt sich nun der Internationale Gerichtshof. Was könnte daraus folgen?
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Kein anderer Völkerrechtsverstoß ist so umfangreich und detailliert belegt wie Israels Besatzungspolitik. Allein die ungezählten Resolutionen der UN-Generalversammlung und des UN-Sicherheitsrats, die vielen Berichte diverser UN-Sonderkommissionen und Sonderausschüsse füllen rund 15.000 Seiten. Dutzende von Menschenrechtsorganisationen und Juristenvereinigungen haben mindestens noch einmal so viel Material zusammengetragen.
Sie alle legen Zeugnis ab über Zwangsmaßnahmen, Gewalt, Vertreibungen und Demütigungen, denen Palästinenserinnen und Palästinenser in den besetzten Gebieten seit Jahrzehnten ausgesetzt sind, selbst in jenen Zonen, die seit den Verträgen von Oslo unter der Verwaltung der Palästinensischen Autonomiebehörde stehen sollten.
Sie berichten von Masseninhaftierungen und Folter, von der Zerstörung palästinensischer Häuser und palästinensischen Ackerlands, von Zwangsumsiedlungen und willkürlichen Straßensperren, die es Palästinensern und Palästinenserinnen unmöglich machen, zu ihren Feldern oder Arbeitsstätten zu kommen, zur Schule oder rechtzeitig ins Krankenhaus.
Laut den Vereinten Nationen verübten jüdische Siedler 2021 durchschnittlich eine Gewalttat am Tag, inzwischen sind es sieben. Besonders betroffen sind beduinische Hirten. Zwischen dem 7. Oktober 2023 und dem 31. Januar 2024, so die UN, wurden im Westjordanland und in Ostjerusalem insgesamt 370 Palästinenserinnen und Palästinenser getötet, meist durch die Hand des israelischen Militärs. Unter diesen Opfern waren 94 Kinder.
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Israel bestimme heute alle Aspekte des palästinensischen Lebens, beklagte am Montag der britische Menschenrechtsanwalt Philippe Sands, dessen jüdische Großmutter im Holocaust ermordet wurde. Israel habe die Macht, den Menschen in den besetzten Gebieten vorzuschreiben, "wie sie arbeiten, wie sie wohnen, wie sie beten, wie sie Handel treiben, wie sie lehren, wie sie lernen, wie sie lieben." Sands hielt ein paar Sekunden inne, nahm die Richterbank scharf in den Blick und schloss mit den Worten: Dass Israel das Selbstbestimmungsrecht des palästinensischen Volkes verletzte, liege ja wohl auf der Hand. Widersprechen wollte niemand.
Die Lösung lautet: Land gegen Frieden.
"Wenn ihr nicht vernichtet werden wollt, dann lasst euch vertreiben" Die Argumentation kennt man aus der deutschen Geschichte.
Der erste Vernichtungsversuch ging 1948 von den arabischen Staaten aus. Der zweite Vernichtungsversuch ging 1967 von den arabischen Staaten aus. Der dritte Vernichtungsversuch ging 1973 von den arabischen Staaten aus. In der Tat: die arabischen Staaten haben viel von Deutschland gelernt, insbesondere Angriffskriege führen und Antisemitismus. Nur leider nicht, wie man eine Niederlage eingesteht und Frieden mit seinen Nachbarn schließt.
Und wie genau soll dieser Frieden für die Palästinenser aussehen? Nur weil jemand Völkerrechtsverletzungen gegen dich durchführen wollte, heißt das nicht, dass du die dann auch begehen darfst. Mehrere aktive israelische Politiker haben sich für einen Völkermord ausgesprochen, von Atomschlägen bis zu systematischer Vertreibung und Auslöschung war da vieles dabei.
Die IDF hat seit dem Einfall in Gaza tausende Zivilisten getötet und absichtlich die humanitäre Lage in der Region massiv verschlechtert. Aber ich nehme mal an, dass du kein Problem mit fehlendem Zugang zu potenziell lebensrettender Medizin hast, wenn ich mir so deine vorherigen Posts anschaue.
Anerkennung Israels und halt irgendwann mit den Tatsachen abfinden, dass man nach 75 Jahren "Nein" sagen und Terror vielleicht nicht mehr das Angebot vom Anfang erhalten wird. Dann klappt das auch.